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sache geblieben wäre, dass sie die Früchte unsrer gesellschaftlichen
Bemühungen immer für die Spuren einer unsichtbar
umher wandelnden Gottheit gehalten hätte; sicher würden wir,
in uns selbst verschlossen, die Süssigkeiten der engsten Freundschaft
und das Bewusstsein edler Handlungen mit unendlichmal
lebhafterem, innigerem Vergnügen als jetzt geniessen,
sicher fänden wir uns ruhiger, entfernter von Verlegenheiten
bei einer gänzlichen Unwissenheit und Sorglosigkeit des Staates
um uns , als bei dem geräuschvollen Schutze, den man
uns allenthalben so sehr zu verleiden sucht.

Allein, meine Brüder! seitdem es nun einmal mit uns
bis zu dieser Publizität gekommen ist, seitdem man uns mit
Gewalt aus der Koulisse hervorgezogen, und hin auf die grosse
Bühne der Welt gestellt hat, seitdem ist es uns unnachlassbare
Pflicht, die Rolle mit Anstand und Würde zu spielen, seitdem
kann uns das Urtheil der Welt nicht mehr gleichgiltig bleiben
. Wir stehen jetzt mit allen öffentlichen Gemeinheiten in
einer Reihe, wir wandeln unter den Augen einer allgemeinen
Beobachtung, als eine sittliche Person, von deren Innerem man
nichts weiss und darum alles erwartet. In diese Verhältnisse
geworfen, muss uns das Streben nach einem vortheilhaften Rufe,
nach einer ungeheuchelten Achtung unserer Mitbürger so sehr,
als jedem Manne von Ehre, am Herzen liegen. Wir haben den
schimpflichen Begriff eines politischen Mönchthums , den man
von uns zu verbreiten bemüht war, zu zernichten, und den
äusserst demüthigenden Vorwurf, als liefe unsre ganze Beschäftigung
auf nichts sonst, als auf Festgelage, oder müssige
Grübeleien über mystischen Unsinn hinaus, durch Beweise
einer gemeinnützigen Thätigkeit zu widerlegen.

Aber von welcher Seite, meine Brüder! dürfen wir wohl
der Welt diese Thätigkeit sehen lassen ? wodurch ist es uns
erlaubt die, unsrer geänderten Existenz so unumgängliche
Ehre und den Ruhm eines nützlichen Instituts zu erwerben?

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