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Etwa durch eine pharisäische Kundmachung der stillen Wohl-
thaten, die hie und da ein Unglücklicher von uns empfangt,
und hei deren Ausspendung nicht einmal die linke Hand wissen
soll, was die rechte thut? Sollen wir Armen, Siechen und
Waisen Zufluchtsstätten errichten, und dann rnitTrabeal-Bueh-
staben über die Portale hinschreiben, dass sie Werke unserer
Erbauung sind?

Welch ein Gedanke, aus den Wohnungen des menschlichen
Elends Denkmäler der Eitelkeit machen , und in den
Mühseligkeiten unseres Geschlechts Befriedigung für den Kitzel
der Ehre suchen. Nein, meine Brüder! so was würde uns
auf einmal um unsern ganzen moralischen Werth bringen und
unsere Müdthätigkeit zu einer Schaumünze von unedlem Metalle
machen. Von dieser Seite und überhaupt von einer T hä-
tjgkeit, die blos auf Rechnung des Herzens geht, die nur von
ihrer Geheimhaltung den höchsten Werth erhält, soll die Welt
wenigst durch unser Zuthun erfahren. Es bleibt uns also nichts
übrig, als durch Thätigkeit von Seite des Verstandes um Achtung
und Ruhm zu arbeiten und uns als eine Gesellschaft zu
erkennen zu geben, die nicht geduldet, sondern gesucht zu
werden verdient, die der Staat nicht zu ihrem, sondern zu seinem
Vortheile in Schutz genommen hat.

Lassen Sie uns zu diesem Ende unsere Kenntnisse, Bemerkungen
und Entdeckungen, die wir sowohl im wissenschaftlichen
, als im Kunstfache durch Lektüre und Erfahrungen gesammelt
haben, ohne Eigennutz, ohne Zurückhaltung, gleich
den Bienen in einen gemeinschaftliehen Platz zusammentragen
, sie da zu einer gemeinnützigen Masse verarbeiten, nnd
damit die allgemeine Masse menschlicher Erkenntnisse ver-
grössern. Lassen Sie uns den Ruhm und die Achtung, welche
jeder von uns durch sein Talent für sich erwuchern könnte,
grossmuthsvoll der Ehre eines Ordens zum Opfer bringen, für


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