Freiburger historische Bestände - digital

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steckt, wenn er Natur und Weisheit hier zu seinen Führerinnen
auserkoren sah. Nicht mehr blos träge und thierisch
im Erdenschlamme zu kriechen, aber auch nicht femer aufgedrungene
Lüge statt empfundener Wahrheit zu vergöttern,
sondern vielmehr einer edleren Bestimmung eingedenk , sich
hingezogen fühlen zur unverfälschten Erkenntniss des Wahren,
Schönen und Guten, thätig sein aus dieser inneren Regung,
den Werth der Leidenschaften, so wenig wie den Nachtheil
ihres Missbrauchs verkennen, die Blossen des Herzens mit
strenger Wachsamkeit decken, Gutes thun und lieben auch
ohne andere Vergeltung, als die des eigenen Beifalls und so
von Stufe zu Stufe sieh vollendend entwickeln, welch' ein
würdiges Geschäft, wrclche Glückseligkeit für jeden gegenwärtigen
Augenblick, und welche Vorbereitung auf jeden folgenden
. 0 dass jeder Lehrling es gerührt empfände, dass
dies die theuren Pflichten sind, denen er sieh freiwillig, doch
auf ewig ergab.

Freiwillig! — Auch dieses Wort zu wiederholen erheischt
die Pflicht des maurerischen Redners. Ja oft und täglich meine
Brüder! müssen wir gedenken, dass dieses unser Bündniss
mit der Tugend, dass sowohl der Eintritt als der Fortgang
im Orden, dass alle unsere Gelübde und Aufopferungen freiwillig
sind. Dieses Wirken der Grundkraft unseres Wesens,
dies freie Wollen nur, und keine Art des Zwanges, erzeugt
die wahre Glückseligkeit; denn niemand hat es ja vermocht,
durch blossen Zwang, sei's auch der kräftigsten und billigsten
Gesetze , den Menschen mit Gewalt und wider innere Ueber-
zeugung zum Frieden seiner Seele, zum heitersten Genüsse
seines Daseins zu treiben. Bestimmt, nur negative Zwecke zu
erreichen, dem Bösen nur Schranken zu setzen, und seine
feindseligen Wirkungen" zu hemmenwie konnten sie die
todten Buchstaben des Gesetzes, tugendhafte Grundsätze und
Handlungen einsprechen und Kräfte des Guten erwecken , die