Freiburger historische Bestände - digital

148

fallt mit der Zeit der Dombaue zusammen, von vielen der
ersten Meister weiss man, dass sie Mitglieder der Vehme
waren.

Viel deutlicher, als in dieser etwas roh zusammengewürfelten
Association tritt die Freimaurerei im Orden der
Tempelherren auf. Die ganze Gestaltung des Tempelherrnordens
mahnt an die Maurer. Der Tempel selbst, die Maurer,
die geheimen Zeichen, Alles deutet darauf hin , ja macht es
zur Gewissheit, dass die Templer Freimaurer waren. Der Orden
stemmte sieh aber der Macht der Könige entgegen, welche
die Kreuzzüge benutzten, um, wahrend die Blüthe ihrer Länder
im Orient unter dem Schwerte der Saraeeoen verblutete
oder der Pest erlag, daheim zu bleiben, die Güter der Grossen
einzuziehen und das arme Volk immer mehr zu knechten.
Die Templer durchschauten diesen Zweck, der besonders bei
Frankreichs Königen hervortrat, und traten als echte Maurer,
als Kämpfer für die Freiheit ihnen entgegen; das war ihre einzige
Schuld. Längst sah der Clerus mit scheelem Auge auf
diese Männer, die, ohne Priester zu sein, die Würde und den
Geist eines echten Priesters besassen. Von Frankreich aus,
wo Jacob Molay, ihr Grossmeister, mit mehr als dreissig Rittern
auf dem Scheiterhaufen starb, ging die Hetzjagd durch
Europa, allüberall, wo sich Templer befanden, erlagen sie
dem Wahne, der Wuth des von Geistlichen aufgehetzten
Pöbels.

Nach Schottland flüchteten sich der Sage nach die letzten
Reste des Ordens, dort den gestürzten Tempel neu aufbauend.
In jener Zeit, wo sie geächtet, vogelfrei waren, mag sich auch,
was natürlich ist, die Sitte des Waffentragens, die strengste
Geheimhaltung der Zeichen und Losungsworte als eiserne
Notwendigkeit herausgestellt haben.

Es würde hier zu weit führen, die Geschichte des Ordens
noch weiter zu verfolgen, nur die Zeit will ich noch be-