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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 10
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0009
Ein Stiller bei den Heimlichen im Lande!

Ich buhle um die Gunst der Fremde nicht,

Mein Wunsch gilt dem wahrhaften Sinngedicht

Als Zeugnis der getilgten Schmach und Schande!

Treibt auch die Welt vielleicht zum Ende hin,
Hat uns ein guter Geist hier vorbereitet,
Ein Wissen um Vergängliches begleitet

Im Hebelland uns ja von Anbeginn:

Lebt wohl nun, Freunde! Nehmt dies Spiel der Muse,

Trost bricht in ihm den Mordblick der Meduse!

Der Isteiner Klotz als Schauplatz in der Dichtung

Von Hermann Schäfer

Wer etwas über den Isteiner Klotz in der Dichtung sagen will, sieht sich gezwungen
, einen Streifzug durch das oberrheinische, namentlich das alemannische
Schrifttum anzutreten, sind es doch fast ausschließlich Alemannen, die sich zuweilen
in ihrer Mundart mit ihm befassen.

Eigenartige Elemente in der Isteiner Landschaft fordern zur Stellungnahme
geradezu heraus: die Gefahren der Stromschnellen und des Rheines, der Friedhol
der Gelandeten und das Totengrien, die St. Veit-Kapelle in einer Felsennische,
spärliche Reste der oberen Burg und gewaltige Trümmer der Festungswerke
zweier Reiche. Ein düsterer Grundton durchzieht daher einen erheblichen Teil
des Isteiner Schrifttums.

Endlich sind es wieder die Besonderheiten der an Gegensätzen reichen Natur:
die helleuchtenden Weißjurakalkfelsen mit ihrer seltenen südlichen und südöstlichen
Pflanzen- und Tierwelt, die nicht nur Naturwissenschaftlern auffällt und
Forscher und Dichter fesselt. „Es ist eben doch mit seiner heißen Bucht unser kleines
Italien", schreibt „der badische Hauptbummler" Jacob Burckhardt, der berühmte
Basler Kultur- und Kunsthistoriker, 1878 über einen Ausflug nach Istein
und bringt damit die Sonderstellung dieser Landschaft auf die kürzeste Formel.

Wohl eines der ältesten Schriftmaler aus unserem Bereich ist „Das glückhafft
Schiff" (1577), ein Gedicht des Straßburger Dichters und Satyrikers Johann
F i s c h a r t. Er entwirft darin ein lebendiges Bild der kühnen Fahrt von 54
Zürcher Bürgern, die an einem Tag, dem 20. Juni 1576, von ihrer Heimatstadt
aus auf der Limmat, der Aare und dem Rhein Straßburg erreichten. Nachdem
sie schon die Klippen der Limmat und des Rheines bei Laufenburg überwunden
hatten, beachtete man den Strudel bei Istein nur wenig:

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