http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0035
Die letzten Lebensjahre Albrechts, der bis in dieses Jahrhundert hinein krank
und siech zu Dinglingen lebte, waren schwer getrübt. Er fühlte sich mit Schmerz
als Vergessener und Verkannter und bedachte wohl nicht, daß dieses Los mehr
oder weniger das Schicksal von uns allen ist.
In meinen „Deutschen Ruhmesschildern und Ehrentafeln" habe ich auch ihm
einen Ruhmesschild in die Halle gehängt:
Anton Hermann Albrecht!
Ein Verschollener schier dem modernen Geschlecht,
Trotzdem Dich, der niemals die Waffen gestreckt,
Ein Kleines erst die Erdscholle deckt.
Treuherzig, Vertrauen erweckend, vertrauend,
Hinter goldener Brille gar schelmaugig schauend;
Aus uralemannischem Teige gebacken,
Rauhkehlig, grundehrlich, den Schalk im Nacken,
So hebst Du Dich, prächtiger Alemanne,
Eine morgengerötete Schwarzwaldtanne . . .
Hoch ragt Dein „Präzeptoratsvikari"
Ob viel neumodischem Larifari!
Frieden und Ehre sei dem Andenken dieses herzensgoldenen, warmblütigen,
seelenbiederen Sohnes alemannischer Erde . . .!"
Siegel des Kaspar Sutter,
Vogt in Maulburg 1746—1770.
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