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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 45
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Rotenberger von Basel trug, an den Bischof heimfallen sollten, stellten Otto von
Rötteln und Peter Reich eine starke Heeresmacht auf. In einer großen Fehde im
Jahre 1279 gelang es diesen beiden, den Bischof und den Rotenberger zum
Verzicht auf diese Abmachung zu zwingen.

Otto war mit dem Bischof von Basel völlig zerfallen, ganz im Gegensatz zur
Stellung seines Geschlechts. Dafür näherte er sich dem Grafen Rudolf von Habsburg
, dem alten Gegner Basels. Er trat sogar in habsburgische Dienste, als er von
König Albrecht, dem Sohn Rudolfs, die Reichs-Burggrafschaft Rheinfelden übertragen
erhielt. 1304 erscheint er auch als Reichsvogt von Basel, und wir finden in
seinem Lehenhof etliche Basler Bürger. So rückte er von der päpstlichen Adelsgruppe
ab und trat auf die Seite der kaiserlich Gesinnten. Zu diesen zählten u. a.
auch die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg. Dem einen von diesen, Markgraf
Rudolf I., dem Begründer dieser zähringisch-badischen Linie, gab er i. J. 1298 eine
seiner Töchter, vermutlich Agnes, zur Ehe.

Im Streit mit dem Grafen von Pfirt um die Burg Landskron, die den Röttlern
gehörte, nahm er den Grafen Theobald von Pfirt gefangen und zwang ihn 1299
zum Verzicht auf seine Ansprüche.

1303 stellten die Stifter des Praemonstratenserklosters Himmelspforte diese
Gründung unter den Schutz der röttelischen Brüder Lütold und Otto, die sich allerdings
nicht viel um den Schutz dieses Reformklosters bekümmern. Folgenschwer
ist die Verschuldung Ottos. Er verkauft Güter in Schwand an St. Blasien, an Basler
Bürger seine Höfe in Ettingen und Gupf. Er verzichtet 1290 auf die Vogtei und
seinen Hof zu Fischingen zugunsten der Deutschherren von Beuggen, auf Güter in
Riehen zugunsten des Klosters Wettingen, das auch den Wald auf dem Scheinberg
besaß, der später an das Kloster St. Clara in Basel kam, dessen Steine mit der
Jahreszahl 1584 heute noch im Maulburger Gemeindewald, dem „Chlorewald",
stehen.

Walter II., der Bruder Ottos, lebt bis 1272. Er ist weltlicher Herr, und neben
Otto Mitregent. Er kommt nicht zur Heirat.

Liutgard schließt die Ehe mit Gerhard I. von Göskon. Sie hinterläßt Söhne,
die die Verwandtschaft mit den Röttlern pflegen und oft auch deren Vornamen
tragen.

Otto hinterläßt den Sohn Walther III. und die Töchter Benedikta und Agnes.
Walther erhält zu Lehen aufgetragene Güter in Weil und belehnt zwei Basler
Bürger mit dem Dorf Neuenweg nebst dem Kapellensatz daselbst, sowie mit dem
Fischwasser der Beichenwiese von Bürchau an aufwärts als Anerkennung ihrer
geleisteten Dienste. Er stirbt ehelos und wird 1310 im Münster zu Basel beigesetzt.

Agnes, eine der Schwestern Walthers III., wird 1298/99 die Gemahlin des
Markgrafen Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg, der neben dem Domherrn Liu-
told II. als Mitherr von Rötteln erscheint, aber schon 1312 stirbt und wohl in der
Klosterkirche zu Sitzenkirch seine Ruhestätte findet. Sein Sohn, Markgraf Heinrich
IL, tritt an seine Stelle; ihm vermachte Liutold vor seinem Tode im Jahre
1316 die Herrschaft Rötteln mit der Stadt Schopf heim.

Das Erbbegräbnis der weltlichen Herren von Rötteln ist die Kirche in Rötteln.
Ihre mächtige Grabtafel, mit ihrem Wappen geziert, lag einst im Raum der Kirche
in der Nähe des Hochaltars. Durch den Umbau des Jahres 1902, wo das Seitenschiff
neu errichtet wurde und die Kanzel einen anderen Platz erhielt, war die Grabtafel

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