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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 46
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im Wege und wurde außerhalb der Kirche auf die Erde des ehemaligen Friedhofs
gelegt. Viele Jahre lag sie dort, mit andern Grabtafeln von Landvögten und Landschreibern
, bis sie alle bei der Renovation der Kirche um 1930 wieder freigelegt
wurden und unter Mitwirkung der Freiwilligen Basler Denkmalpflege an der wettergeschützten
Nordwand der Kirchenmauer ihren Platz erhielten.

In ihrem Schloß zeugt nur der obere Turm, genannt „der griene Turn", auch
„Der Schwarzwald" geheißen, von der Zeit der Röttier. Sie erbauten nur die Oberburg
bis zur Zugbrücke. Kein Röttier Wappen findet sich in der Burg. Sie wurde
nämlich durch das große Basler Erdbeben vom Oktober 1356 stark zerstört und
mußte z. T. abgetragen und wieder neu aufgeführt werden. So wurde sie das
Werk der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, und diese setzten daher auch
ihre Wappentafeln mit dem Schrägbalken und den beiden Steinbockhörnern ais
Helmzier. Die wichtigste ist die leider stark verwitterte Wappentafel über der
Zugbrücke zur Oberburg.

IX.

Die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg

Ihre Burg im Sausenhart zwischen Vogelbach und Käsacker steht auf ehemals
st. blasischem Boden, der augenscheinlich aus der Schenkung Werner von Kaltenbachs
herrührt. Markgraf Hermann V. von Baden hat das Gelände angekauft
und dort um 1240 die Burg gebaut. Die beiden Söhne Heinrich III. und Rudolf I.
teilen im Jahre 1305 die väterlichen Lande, die dieser Linie Baden-Hochberg durch
eine brüderliche Teilung im Jahre 1190 zugefallen waren. Dazu gehört auch
die Grafschaft im Breisgau.

So erhält Rudolf die Sausenburg, die Burg Sponeck mit Jechtingen, Bischoffingen
, Griesheim, Grezhausen, die Vogtei über die st. blasischen Propsteien im
Breisgau: Weitenau, Bürgeln, Sitzenkirch und Gutnau, das Gericht zu Vogelbach,
Riedlingen, Kandern, Efringen, Blansingen, Kerns, Fahrnau, Gresgen, Gersbach,
Tegernau, Steinen, beide Eggenen, Feldberg und Tannenkirch. Rudolf stirbt bereits
im Jahre 1312 und hinterläßt sein Erbe seinem Sohn Heinrich II. und dessen Brüdern
Rudolf II. und Otto. Neben ihnen steht ihre Schwester Anna.

Heinrich II. verschied schon i. J. 1318, und die Herrschaften Rötteln-Sausen-
berg gelangen an seinen Bruder Rudolf II. Dieser ist mit Katharina von Tierstein,
der Tochter des Grafen Walram II. und der Agnes von Aarburg, ehelich verbunden
. In einer Auseinandersetzung mit den ihnen verwandten Herren von Kren-
kingen erwirbt er die Burg zu Brombach und die hohe Gerichtsbarkeit über das
Dorf Niedereggenen. Durch eine Bluttat — er hat den Basler Bürgermeister im
Streit erstochen — rücken die Basler vor das Schloß Rötteln, belagern es und wollen
den Markgrafen zur Buße zwingen. Benachbarte Adelige legen sich ins Mittel, und
die Basler ziehen sich zurück. Doch Skorpione, Pfeilspitzen und Armbrustbolzen,
die im Schutt der Westhalde zum Vorschein kamen, zeugen von diesem kriegerischen
Ereignis des Jahres 1332.

Rudolf II. stirbt i. J. 1352. Seine Gemahlin fand ihre Ruhestätte im Münster
zu Basel. In der Kirche zu Rötteln weist die älteste Kapelle, deren Zugang die
Merkmale der Festungskirche zeigt, die Wappen dieses Ehepaares auf. Sie sind
kreuzweise angeordnet: Hochberg-Sausenberg mit dem roten Schrägbalken im goldenen
Feld und Tierstein mit dem braunen Reh auf dem grünen Dreiberg.

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