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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 58
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0057
Als Markgraf Philipp von Hachberg-Sausenberg im Juni 1503 schwer krank
von Narbonne in Südfrankreich nach seiner Besitzung Seurre an der Saone in
Burgund gebracht wurde und dort am 9. September 1503 starb, da ergriff Markgraf
Christoph von Baden kraft des Erb Vertrages von 1490 von den 3 Herrschaften
Besitz. Am Sonntag, den 24. September, erschien die Landschaft auf dem altehrwürdigen
Landsgemeindefeld auf dem Sausenhard zwischen Mappach und
Tannenkirch vor dem persönlich anwesenden Markgrafen Christoph und erklärte
sich zur Huldigung bereit, sofern der Markgraf ihnen zusage, sie bei ihren alten
Rechten und Gewohnheiten bleiben zu lassen. Das geschah, und am gleichen Abend,
als schon die Schatten der Dämmerung herniedersanken, ertönte die Zugbrücke
des Schlosses Rötteln unter den Hufen der Pferde, auf denen der neue Fürst und
sein Gefolge in die Burg einritten.

Drei Wochen später, am 15. Oktober, abermals einem Sonntag, bewegte sich
ein ernster Zug von 4 Adeligen und etlichen Priestern gegen das Dorf Rötteln zu,
in ihrer Mitte ein mit schwarzem Samt bedecktes Pferd führend, das auf seinem
Rücken ein metallenes Gefäß trug, in dem das Herz des letzten Sausenbergers bewahrt
war. Vor der Kirche erwartete sie der Landvogt Rudolf von Blumeneck
mit den hohen Beamten, den Geistlichen und dem Ausschuß der Landschaft, um
das Herz des verstorbenen Landesfürsten zu empfangen und es in der Gruft bei
seinen Ahnen beizusetzen. Der Landvogt lud die neuenburgischen Begleiter zu
einem Mahle in das benachbarte Dekanatshaus ein. „Stumm, ohne ein Wort des
Dankes, zogen die hochbergischen Edelleute ihres Weges und begaben sich über
Basel nach Luzern, um vor den vereinten Boten der Eidgenossen im Namen ihrer
Herrin bittere Klage über die Wegnahme der Stammlande zu führen."

X.

Die Herrschaft Badenweiler.

Die Burg zu Badenweiler wird im Jahre 1122 zum ersten Male genannt. Sie
ist damals im Besitz der Herzoge von Zähringen. Sie regieren von hier aus durch
Amtleute die ihnen zugehörigen Dörfer.

Um diese Zeit weilt Konrad IL, Herzog von Zähringen und Gründer der
Stadt Freiburg i. Br., auf der Burg und bestätigt dem Kloster St. Peter die Freiheiten
, welche ihm sein Bruder Bertold III. gegeben hatte. In dieser Herrschaft
traten die Basler Klöster zurück; die Abteien des nördlichen Breisgaus um Freiburg
stehen im Vordergrund.

1147 vermählt sich Konrads Tochter dementia mit Heinrich dem Löwen
aus dem vornehmen alemannischen Geschlecht der Weifen, dem Herzog von
Sachsen und Bayern. Ihr Vater schenkte ihr als Heiratsgut das Schloß
zu Badenweiler nebst Dienstleuten und Gütern. Jahrelang stand nun Herzog
Konrad auf Seiten der Weifen, beteiligte sich auch nicht am Kreuzzug des
Königs Konrad nach dem heiligen Lande, wohl aber an dem dem Kreuzzug gleich-
geachteten Zug Heinrichs des Löwen gegen den heidnischen Obotritenfürsten in
Mecklenburg. Jahrelang blieb er dem königlichen Hofe fern und hielt gegenüber
dem großen Gegner des Königs, seinem Schwiegersohn Heinrich, die Bande der
Verwandtschaft höher als die Gefolgstreue des Reichsfürsten. Gegen Ende seines
Lebens suchte er aber wieder die Annäherung an den König und fand sie. Seine

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