Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,eg
Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 60
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0059
Bald darauf, um 1170, entsteht die Stadt Neuenburg am Rhein. Diese Gründung
war gegen die Staufer gerichtet; sie nahm diesen den Uebergang über den Rhein.
Aber 1185 setzten sich die Staufer mit dem Bischof von Basel in Breisach fest. Sein
Sohn und Nachfolger, Berthold V., wurde der Gründer von Bern im Jahre 1191.
Seine Gemahlin war Gräfin Ida von Boulogne, ein leichtfertiges Weib. Nach dem
Tode Bertholds V., der im Jahre 1218 starb, fielen die zähringischen Besitzungen,
die zerstreut im Breisgau, in der Ortenau und in der Baar lagen, an Graf Egino V.,
den Sohn Eginos IV. und der zähringischen Tochter Agnes. Damals besaßen die
Markgrafen von Baden, wie schon zu Zeiten der herzoglichen Zähringer, die Grafschaft
im Breisgau und hatten in der Burg Hachberg einen militärischen Stützpunkt
im Lande.

Die Herrschaft Badenweiler fiel nach dem Tode Eginos V., der meist in Freiburg
wohnte, im Jahre 1236 an seine Söhne Konrad und Heinrich von Urach-
Freiburg. Diese teilten sich das Erbe in der Weise, daß Konrad den breisgauischen
Teil erhielt. Er nannte sich „Graf von Freiburg". In dieser Zeit wurde das Nonnenkloster
Rheintal bei Feldberg gegründet; auch Sitzenkirch gelangte zu ansehnlichem
Güterbesitz. Der jüngste Sohn Konrads, ebenfalls den Namen des Vaters
tragend, trat in den Dienst der Kirche und erhielt die Pfründen der Kirchen zu
Badenweiler und Müllheim, desgleichen die von Bamlach.

Als Graf Konrad im Jahre 1271 starb, teilten seine beiden älteren Söhne das
Erbe so, daß Egino Freiburg und alle Besitzungen unterhalb des Heitersheimer
Baches, Heinrich alles oberhalb dieses Baches erhielt. So war also Heinrich von
Freiburg auch Herr zu Badenweiler. Damals gehörte auch die Stadt Neuenburg
am Rhein zur Herrschaft Badenweiler, ging aber durch Verschulden Heinrichs verloren
. Als er mit Hilfe anderer Ritter, darunter Rudolf von Habsburg, im Jahre
1272 die Stadt wieder an sich ziehen wollte, entstand eine erbitterte Fehde gegen
die andere Gruppe, den Bischof von Basel, der den Neuenburgern zur Seite stand.
Dörfer, Schlösser und Klöster wurden stark mitgenommen, Sitzenkirch und Gut-
nau verbrannt. Als wahrend der Belagerung Basels durch Rudolf von Habsburg
im Jahre 1273 die Kunde eintraf, daß Rudolf zum Kaiser gewählt worden sei,
wurde sofort Friede geschlossen. Neuenburg wurde Reichsstadt, entfiel also der
Herrschaft Badenweiler für immer. Graf Heinrich starb um 1303. Von seinen
Töchtern ehelichte die ältere, Margaretha, den Grafen Otto von Straßberg, während
die jüngere, Verena, den Grafen von Fürstenberg heiratete. Otto von Straßberg
bewohnte das Schloß, desgleichen auch sein Sohn, Graf Imer von Straßberg.
Die Grafen von Straßberg waren eine Seitenlinie der Grafen von Neuenburg am
See, also Ostburgunder. Auch Markgraf Otto von Hachberg-Sausenberg, der 1384
starb, hatte als 2. Gemahlin eine Gräfin von Straßberg; sie residierten in
Schopfheim.

Graf Imer starb im Jahre 1364 kinderlos. Burg und Herrschaft Badenweiler
gingen im Erbgang an die verwandten Grafen Konrad und Heinrich von Fürstenberg
über.

Um diese Zeit geriet Graf Egino mit der Stadt Freiburg in einen Streit, in
welchem ihm das über der Stadt gelegene Schloß zusammengeschossen wurde.
Allenthalben im Reich standen die Städte auf, um sich ihrer Freiheiten gegen die
kleinen Herren zu wehren. Es entstanden die Städtebünde. So befreiten sich 1326
die Bürger von Straßburg in der Schlacht von Hausbergen von der Herrschaft

60


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0059