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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 62
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Zeit, aufsteigend wie ein Komet, bildete. Andererseits trat er mit den benachbarten
eidgenössischen Städten Solothurn und Bern in Beziehungen und wurde in deren
Burgrecht aufgenommen.

Konrad war tief in Schulden geraten. Um diese abdecken zu können, verpfändete
er im Jahre 1397 seinen Geldgebern, den Markgrafen Rudolf und Hesso von
Hachberg und ihrem Verwandten, dem Grafen Konrad von Tübingen, Herrn zu
Lichteneck bei Kenzingen, die Herrschaft Badenweiler um die Summe von 28 000
Gulden, wovon 26 000 sofort zur Tilgung an seine Gläubiger entrichtet werden
mußten. Unter diesen befanden sich die Markgrafen von Hachberg, die Herren
von Neuenfels bei Britzingen, von Büren und von Müllenheim u. a., Klöster wie
Rheintal und Sitzenkirch, Kaufleute aus Basel, Neuenburg und Straßburg. Nach
geschehener Rückzahlung sollte die Herrschaft wieder an Konrad zurückfallen.
Um dies ermöglichen zu können, übergibt Konrad dem Herzog Leopold von Österreich
die Herrschaft Badenweiler als Pfand für 28 000 Gulden, wofür die Markgrafen
von Hachberg und andere Gläubiger abgefunden wurden. Da aber in dieser
Zeit die Gemahlin Leopolds, Katharina von Burgund, Krieg gegen Basel führte,
zog am 10. Dezember 1409 ein Basler Aufgebot von 400 Reitern und 1 000 Mann
Fußvolk gegen Badenweiler und verbrannten 8 Dörfer, beschädigten das Schloß
und nahmen die Besatzung gefangen. Durch Vermittlung des Markgrafen Rudolf
III. von Hachberg-Sausenberg, Herrn zu Rötteln, wurde der Streit beigelegt.
Das Ende der österreichischen Herrschaft über Badenweiler hängt mit den Vorgängen
auf dem Konzil zu Konstanz zusammen. Als dieses den Papst Johann
XXIII. mit 2 Gegenpäpsten absetzte, ergriff Leopolds Nachfolger Friedrich
Partei für den Abgesetzten und ermöglichte ihm die Flucht. Daraufhin wurde
Friedrich geächtet und seiner Besitzungen verlustig erklärt. Seine Herrschaft Badenweiler
wurde 1415 verpfändet an einen Grafen von Stadion, dann an die Herren
Wolf und Walter von Stein um 4 000 Gulden. 1417 erteilt König Sigmund
dem Grafen Konrad wegen der ihm treugeleisteten Dienste in der Lombardei und
anderwärts die Erlaubnis, die Herrschaft Badenweiler aus den österreichischen
Händen gegen 4 000 Gulden zu lösen und bestätigt ihn 1418 zu Konstanz und
Straßburg in seinem Besitze. So war nun Badenweiler wieder in den Händen der
Grafen von Freiburg.

Graf Konrad von Freiburg-Neuenburg starb im Jahre 1424 und wurde in der
Stiftskirche in Neuenburg am See begraben. Seine Statue steht am berühmten Grabmal
der Grafen von Neuenburg und ist deutlich erkennbar. An der Konsole ist das
Wappen der Grafen von Freiburg als Abkömmlingen der Herzoge von Zähringen
angebracht: der rote Adler im goldenen Feld, das Schild umschlungen mit dem blauen
Wellenband, daneben der rote neuenburgische Pfahl mit den 3 silbernen Sparren
im goldenen Feld. Seine Gattin Maria von Vergy starb 1408. Als 2. Gattin
führte Konrad darauf Alix de Beaux heim.

Neben seinem Sohn, Graf Johann, der im Mai 1395 geboren war, besaß Konrad
noch 2 illegitime Nachkommen: Ludwig und Klara. Ludwig starb in jungen
Jahren, Klara aber lebte am neuenburgischen Hofe, besaß dort ihr eigenes Gemach
, bezog auch aus den gräflichen Verwaltungsstellen Lieferungen von Naturalien
und Wein und heiratete schließlich Jakob von Diesse, den Schloßvogt von
Thielle. Johann wurde noch zu Lebzeiten seines Vaters in den Dienst am herzoglich
burgundischen Hof eingeführt. Bei einer Zusammenkunft des französischen

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