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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 75
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0074
Aufgehängtes Spreitgarn.
Aufnahme Fritz Schülin.

mit frisch gelegten Grienen, öden Bänken, besät mit weißen Waggen. Nichts störte
durch all die Jahrtausende den natürlichen Ablauf des Lebens; wohl verlegte der
Strom zuweilen launisch seine Arme: vor 200 Jahren floß der Hauptgießen enet
der Rosenau am Neuweg vorbei, im 18. Jahrhundert bog er in großem Lauf ab
nach Osten, dem Dorf und Klotzen zu. Überschwemmungen brachten im letzten
Jahrhundert das Wasser durch die Keller zum Dorfweg, und die Nasen „gumpten
der Frau in die Brägelpfanne". Wie Pfahlbauten — die Stuben und Kammern
stelzen auf dem oberirdischen Keller — standen die Häuschen unter der Straße im
reißenden Wasser; Landfetzen verschwanden, Kiesbänke stiegen andernorts aus
den sinkenden Wassern. Das war ein Dorado mit allen natürlichen Gegebenheiten
für eine sagenhaft reiche Fischwelt, reich in ihren Formen, in der Zahl, Größe und
Lebensart. In ungeheuren Schwärmen kamen einst die Maifische vom Meere her,
Forellen und Äschen liebten das klar Fließende, Karpfen und Hechte suchten das
seichte und sumpfige Standwasser der Hothe. Chronisten und Sagen berichten von
verirrten Riesenfischen, die gesichtet und auch gefangen worden seien; hundert-
pfündige Lachse — unsere Fischer berichten für ihre Zeit nur noch von 30-Pfün-
dern — seien keine Seltenheit gewesen. Unsere heimischen Urkunden vermerken
vorwiegend nur den bevorzugten Fang nach dem Lachs, die Lachswaid. Daraus

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