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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 84
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der Jahrzehnte aber zu selbständigen Produktionsprogrammen schritt und die
zum Teil Erzeugnisse von Weltgeltung herausbringt. Wir denken an die bestbekannten
Werkzeugmaschinen, an die Schlichtmaschinen, die in aller Welt Eingang
gefunden haben, an die Bürstenspezialmaschinen, an Kompressoren, an die Feinmechanik
, die Uhren, die Feinschrauben und viele andere Erzeugnisse der Eisen-
und Metallverarbeitung, die im Markgrafler Land ihre Heimstätte fanden und
blühende Unternehmungen entstehen ließen. 37 Betriebe dieser Industriegruppe beschäftigten
2 400 Arbeitskräfte und erbrachten 1951 Produktionswerte von 27
Millionen.

Seit über 125 Jahren ist im oberen Wiesental, in Todtnau und Umgebung, die
industrielle Holzverwertung zu Hause, die in ihrer Hauptsparte, der Bürstenindustrie
, Weltruf erreicht hat. Diese Industrie zählt 13 Betriebe mit 700 Arbeitern
und weist einen Produktionswert von 8 Millionen aus.

Eine der ersten Industrieen im Wiesental war die Papierindustrie. Sie ist heute
nur noch in zwei kleinen Werken der Pappenherstellung vertreten, während die
Papierverarbeitung eine recht beachtliche Höhe erlangt hat. Hier sind nicht nur
die vielen und zum Teil bedeutenden Buchdruckereien zu erwähnen, sondern auch
die Tapeten- und die Kartonagenherstellung. Diese Industrie weist 12 Betriebe
mit 600 Beschäftigten und 8 Millionen Produktionswert auf.

Nicht nur für den Bedarf der einheimischen Bevölkerung, sondern zum Teil
für ein weites Absatzgebiet arbeitet unsere Nahrungs- und Genußmittelindustrie.
Zwei Großmühlen, 3 Brauereien, 3 Zigarrenfabriken sind ebenso bekannt, wie das
bedeutende Werk der Schokoladenindustrie, dessen Name in ganz Deutschland
einen guten Klang hat. Diese Gruppe zusammengefaßt, zählt 16 Betriebe mit 1 200
Arbeitern; sie hat einen Produktionswert von 36 Millionen erreicht.

Wollen wir alle sonstigen industriellen Arbeitsstätten zusammenfassen, so
müssen wir noch der Leder- und Schuhindustrie gedenken und an den Holzreichtum
des Markgräfler Landes erinnern, der etwa 25 Sägewerke und holzverarbeitende
Betriebe zur Entwicklung kommen ließ. Den bisherigen Zahlen wären dann
noch hinzuzufügen 35 Betriebe mit 900 Arbeitskräften und 15 Millionen Produktionswert
.

Es ist eine nüchterne Aufstellung, die mit diesen Zeilen geboten wird. Der
kundige Leser erkennt aber die Bedeutung der Industrie des Markgräfler Landes
für die soziale Struktur dieses Gebietes und für die gesamte deutsche Volkswirtschaft
. Es wäre zum Verständnis noch vieles zu sagen über die Produktion selbst,
über die einzelnen Tatbestände in Rohstoffversorgung und im Warenabsatz, über
die Sorgen und Freuden des wirtschaftenden Menschen des Markgräfler Landes,
doch müssen alle diese für die Erkenntnis der Wirtschaft unseres Raumes hochwichtigen
Faktoren einer besonderen Abhandlung vorbehalten bleiben.

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