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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 117
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0116
Albert Hauser

1913—1945 Bürgermeister von Hausen

Von Karl Seith

Als am 24. April 1945 die Franzosen über den Maienberg ins Wiesental
herabstiegen, bewegten sie sich auf das Dorf Hausen zu. Da fielen von Rait-
bach her etliche Schüsse. Bürgermeister Hauser, der seine ganze Autorität eingesetzt
hatte, daß die Bevölkerung beim Einmarsch der Franzosen Ruhe und
Würde bewahre, der auch die Sprengung der Wiesenbrücke verhindert hatte,
hielt sich in seinem Amtszimmer auf dem Rathaus auf. Als er die Schüsse
hörte, trat er in seiner bedächtigen Art, die eine Hand in der Tasche, unter
die Rathaustüre, um zu sehen, was da geschehe.

Einige Offiziere, die in der Nähe standen, glaubten wohl, daß Hauser
mit der Gruppe der sich zurückziehenden deutschen Soldaten in Verbindung
stehe; einer unter ihnen riß die Schußwaffe hoch und feuerte. Das Geschoß
durchschlug die Halsschlagader. Der Schwerverwundete schleppte sich in sein
Amtszimmer, sank im Stuhl nieder und verblutete, obwohl hilfsbereite Kräfte,
darunter seine Schwester und der benachbarte Mühlenbesitzer Menton, rasch
zur Stelle waren. Er fiel in der Erfüllung seiner friedlichen Amtspflicht.

Die Kunde von der unseligen Tat und dem tragischen Ende des in weiten
Kreisen des Markgräflerlandes und in der Stadt Basel hochangesehenen Mannes
durcheilte wie ein Lauffeuer unsere Heimat. Jedermann ermaß, was der Tod
dieses kernhaften Mannes für das Hebeldorf und das Wiesental bedeutete.

Am 5. Mai 1876 erblickte er in Hausen das Licht der Welt. Nach der Entlassung
aus der Volksschule erlernte er das Schuhmacherhandwerk. Er war
auch einer der Schüler, die am Hebelfest ein Gedicht vortrugen und dafür
mit dem Hebelbüchlein beschenkt wurden. Als Soldat diente er in der reitenden
Batterie des Feldartillerieregiments Großherzog Nr. 14, wo er wegen
seines offenen Wesens und seiner Unerschrockenheit Vorgesetzten gegenüber
auffiel. Heimgekehrt, verehelichte er sich am 14. Mai 1901 mit Berta geb.
Greiner, mit der er lange Jahrzehnte in glücklicher Ehe verbunden blieb.

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