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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 123
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0122
Max Brombacher

Von Karl Seith

Max Brombacher wurde geboren am 17. Februar 1901 in Binzen bei Lörrach
als einziges Kind des Landwirts Gottlieb Brombacher und dessen Ehefrau
Emilie geb. Stöcklin. Am 10. März wurde er getauft.

Am 24. September 1902 starb ihm die Mutter an den Folgen einer Blinddarmentzündung
. Er wurde nun von der Großmutter und der Tante Sophie
in Obhut und Pflege genommen, bis ihm der Vater durch eine zweite Ehe
mit Berta geb. Langenegger am 2. Juni 1904 wieder eine Mutter zuführte, die
sich des Knaben gewissenhaft annahm. Im Laufe der Jahre wuchsen ihm drei
Stiefschwestern heran, mit denen er sich innig verbunden fühlte. Ein schönes
Familienleben war den Eltern und Kindern durch Jahrzehnte hindurch beschieden
.

Am 14. März 1915 wurde er konfirmiert.

Von väterlicher und mütterlicher Seite her war ihm eine treffliche Beobachtungsgabe
, Liebe zur Natur und eine ausgesprochene Begabung zum
Zeichnen und Malen mitgegeben worden. Die Lust zum zeichnerischen Gestalten
regte sich immer stärker und bald genügten ihm die Zeichnungen
des Vaters, der durch 5 Jahre hindurch das Gymnasium in Lörrach besucht
und Zeichenunterricht genossen hatte, als Vorlagen nicht mehr. Freunde und
väterliche Berater erreichten es schließlich, daß er in den Jahren 1924—26 die
Gewerbeschule in Basel besuchen konnte, wo er sich mit bestem Erfolg die
notwendigen Grundlagen für sein späteres künstlerisches Schaffen aneignete.
Hier fand er auch eine Reihe gleichgesinnter junger Freunde, mit denen ihn
zeitlebens ein schönes menschliches und künstlerisches Streben und Schaffen
verband.

Seinem Wunsch, in München die Ausbildung zu vollenden, war jedoch
die Erfüllung versagt. Er blieb mit der bäuerlichen Arbeit verbunden, da er
dem alternden Vater, der Mutter und den Schwestern die Bürde nicht allein
überlassen wollte. Die Hauptarbeitszeiten fanden ihn bei seinen Angehörigen
auf Wiesen und Äckern. Wenn es ihn dann wieder hinaustrieb zum Malen,
oft ermöglicht dadurch, daß Mutter und Schwestern seinen Arbeitsteil mitübernahmen
, dann entstand in glücklichen Stunden jene stattliche Zahl von
Bildern aus der heimatlichen Landschaft, um deretwillen wir ihn schätzen und
lieben. Eine größere Folge von Blumenstudien, Stilleben und Porträts zeugen
von seinen Gaben und seinem Fleiß. Ein Sommer führte ihn an die Ufer
des Bieler Sees; eine Fülle schönster Aquarelle waren die Ausbeute jener glücklichen
Wochen.

Er war ein Mensch lautersten Charakters und von reinem und offenem
Wesen. Es leuchtet aus seinen Werken, die von seinem Innenleben Zeugnis
ablegen. Eine hohe menschliche Güte zierte ihn; sie durchwärmte alle, die ihm
nähertraten. Den künstlerisch Schaffenden suchte er immer im Wollen zu verstehen
, auch wenn er ihm in der Wahl der Mittel nicht beizupflichten vermochte
.

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