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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 133
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an ein glückliches Ende für Heimat und Volk. Daß es anders kam, hat den
Künstler tief geschmerzt. In den letzten Wochen des unseligen Krieges entriß
ihm das Schicksal im Osten seinen lieben Sohn Hansfrieder, den jungen Burgverwalter
; durch die Kriegshandlungen am Rhein waren die Ökonomiegebäude
der Burg zerstört, der Turm beschädigt, und nur mühsam fand sich die nach
dem Freiamt evakuierte Familie nach ihrer Rückkehr in dem schlimmen Chaos
zurecht.

Noch einmal packte der Tod bei den Burgbewohnern zu, als er an der
Jahreswende 1950/51 dem Meister seine liebe Frau und dem Haus die gütige
Seele nahm. Wenn auch der Maler seit Kriegsende sich nur noch mit kleineren
Aufgaben beschäftigte, so war ihm jetzt durch diesen Fingerzeig aus einer
anderen Welt die Kraft zum weiteren Schaffen erlahmt, er war des Schöpfens
aus dem unermeßlich reichen Quell, der ihm durch Gottes Gnade geschenkt
war, müde geworden. In stiller Zurückgezogenheit und im Kreis der engeren
Familie seiner Kinder am Sponeck mochte wohl bei der prüfenden Rückschau
auf sein Leben die Dankbarkeit über das Geschaute und Geschaffte durch sein
Inneres gezogen sein, dankbar auch für Sonne und Sturm, für Freud und Leid,
das er so oft in seinen gleichnishaften Bildern dargestellt hatte.

Gegen den Herbst hin stand die Verschlimmerung seines Leidens drohend
über ihm, — sein Gehör hatte früher schon stark nachgelassen, — am
19. Oktober 1951 hat er die Augen für immer geschlossen.

Zurück ließ er uns sein Werk. Mit einem wahrhaft heiligen Ernst hat er
es geschaffen und ist deshalb auch in der Großartigkeit der Auffassung und
Gedankentiefe eigene und neue Wege gegangen. Als Künstler der deutschen
Seele und als Deuter der ewigen Gedanken in der Welt der Erscheinungen
packt er den inneren Menschen, führt ihn in die Geheimnisse der Schöpfung
und zeigt ihm die Schönheiten und den Reichtum unserer oberrheinischen
Heimat.

Tafel für Jakob Schaffner in Wyhlen.
Aufnahme Friedrich Reinert.

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