Freiburger historische Bestände - digital

Wer denkt an sone einsam Herz,
wo hüült ellei im Schatte?
Wer will o wüsse vo sim Schmerz,
wer sichts langsam ermatte?

Gar niemes! Nei, me lachts no us,
en alti Jumpfere höhnt mes.
Denn sälber isch me nobel drus,
was keit eim das! Se lönt ems!

S'stoht allwil numme nebedra
im graue Werchtigröckli,
het nie e Chind am Herze.gha,
ihm lüte kenni Glöckli.

Un doch lit in sim Leben inn
e wunderbari Größi.
So arm es isch, es het e Sinn
un füehrt ganz gwiß in d'Höchi.

S liebt numme eimol, aber ganz.
Dueht unermeßlich schenke,
treit nie im Hoor der Myhrtechranz,
darf d'Hochzit numme denke.

S dient eineweg, johrus, johri
so ohni Lohn un Freude
im Gottlieb, dä sichts niemols i,
s'mueß ummesunst vergeude

si großi Liebi! Ummesunst?
Nei! WTo war do no Größi?
Denn ebe das isch jo die Chunst,
si Liebi het ke Blößi.

Un wenn der Gottlieb eimol dueht
ihm helfe d'Zaine lüpfe,
se schiint em s Lebe ring un guet,
s Herz möcht vor Freude hüpfe.

Un wenn er gar vergesse gan?
der Unterschied un d'Jöhrli,
lit unsichtbar der Myhrtechranz
uf sine graue Höörli.

En alti Magd ischs numme gsi
mit Runzle, Dümpf un Warze,
vor Gott wirds gwiß en Engel si
mit sim selbstlose Herze.

Ida Guldenschuh