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Markgräfler Jahrbuch
4.1962
Seite: 60
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tröstete sie und heiterte sie mit seinem gütigen Humor auf. So machte ihm der
Dienst viel Freude.

Die nötige Entspannung fand er in den Wanderungen des Schwarzwaldvereins,
und auch die Skiwanderungen erfreuten ihn herzlich. Die Natur erfaßte er in
Farben und Beleuchtungen, in Blumen und Vögeln, in Bergen und Tälern, in
Höfen und Dörfern, in Bächen und Wasserfällen. Diese Liebe zur Natur ist ihm
bis ins höchste Alter geblieben; seine Begleiter waren ihm Frau und Kinder, vor
allem die wanderfreudige Gattin, die ihrem Mann in nichts nachließ. Mit Mark-
gräflern, die in der Residenzstadt wohnten, gründete er die „Markgrefler Gmei".
Er war ihr Vogt und J. P. Hebel ihr Schutzgeist.

Die Kriegszeit und die Lebensmittelnot lasteten schwer auf ihm; die Verantwortung
für die zureichende Ernährung der Kranken und des Personals machte
viel Mühe und brachte auch manches Unangenehme mit sich. Schließlich machte
sich auch die Gleichschaltung bemerkbar. So trat Direktor Jakobi 60jährig vom
Amt zurück und zog mit seiner Gattin nach Freiburg.

Die Hauseigentümerin seiner Wohnung hatte einen großen Garten und ein
großes Rebstück. Darin grub er und hielt Ordnung, spritzte auch die Reben. Diese
Arbeit und der Aufenthalt in der Münsterstadt erfreute und erhob ihn. Und
wieder waren die Wanderungen der Quell der Erholung. Trotzdem zog es ihn
immer in die Heimat nach Schopfheim.

Im April 1942 kam das Ehepaar in Gündenhausen an. Abermals waren die
Wanderungen für beide die helle Freude an den Wundern der Natur. An den
Festen und Übungen des Turnvereins war er immer anwesend und als Sachkenner
interessiert. In seinem Garten blühten ihm die geliebten Blumen. Die größte
Freude bereiteten ihm die abendlichen Zusammenkünfte mit Altersgenossen im
„Sonnenzirkel". Da wurden städtische Angelegenheiten und Vorhaben besprochen
und Stellung dazu genommen. — Schließlich fiel ihn die Krankheit an, aus der
ihn am 14. Mai 1958 der Tod erlöste.

Friedrich Rottra

Als Sproß einer seit 200 Jahren in Efringen tätigen Familie von Zimmerleuten
wurde Friedrich Rottra am 13. Januar 1821 als Sohn des Ankerwirts Bartlin
Rottra und dessen Ehefrau Anna Magdalena Grether in Kirchen geboren. Nach
4jähriger Volksschulzeit trat er in das Gymnasium in Lörrach ein, dessen Klassen
er mit schönem Erfolg durchlief. Markus Pflüger von Lörrach und Friedrich
Gräßlin von Efringen waren seine Freunde.

1835 schickte ihn der Vater auf die polytechnische Schule nach Karlsruhe, die
er aber mit der Handelsschule vertauschte. Daneben hörte er Vorträge über Weltgeschichte
und französische Literatur und nahm Unterricht in der englischen
Sprache. In Laboratorien erlangte er bedeutsame Erkenntnisse. Reiten und Fechten
machten ihm Freude.

Des Vaters Machtspruch setzte ihn nach Yverdon am Neuenburger See, um als
Kellner zu volontieren und sich im Umgang mit feiner Gesellschaft bewegen zu
lernen. Auf einer Wanderung über Genf, Freiburg und Bern kehrte er im Herbst
1838 in die Heimat zurück.

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