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Markgräfler Jahrbuch
4.1962
Seite: 91
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sogar dem hochmögenden Staat ein Schnippchen schlug. Nun kannte sie ihre Waffen
und war sichtlich mit sich selber zufrieden. — Ein Kollege heiratete sie bald
darauf und entführte sie weit von der Grenze weg. Ich wollte meine Hand dafür
ins Feuer legen, daß sie ihn nie auch nur mit einem Gedanken hintergangen hat."

Als die Tischgenossen die Erzählung genug betrachtet und belacht hatten,
meinte der Herr Professor: „Schmuggeln wird zwar immer als strafbare Handlung
, als Sünde, als Verbrechen gelten. Aber wie wäre etwa die Liebe, wenn der
Liebhaber sein ,Schönes Kindc nicht mehr im Dunkeln küssen könnte, und wie
ahnungslos bleibt der Minister, der seine Einsicht nicht fortwährend korrigiert an
dem, was heimlich über seine Grenzen geht!"

„Wie frivol für einen Professor!", lachte die Privatsekretärin.

„Ich hätte zwar andere Gründe", schloß der Professor, „aber wer weiß, was
ich täte, wenn ich so geschickt wäre wie mein weiland Bäschen?"

Markgraf Wilhelm von Hachberg-Sausenberg

Von Karl Seith

Unter den Gestalten der Markgrafen von Hochberg-Sausenberg ist Rudolf III.,
der von 1352—1428 lebte und anfänglich neben seinem Oheim Otto regierte,
der bedeutendste.

Aus seiner zweiten Ehe mit der Gräfin Anna von Freiburg gingen 13 Kinder
hervor, 7 Söhne und 6 Töchter, von denen allerdings vor dem Jahre 1407 4 Söhne
und 1 Tochter dahinstarben. So blieben dem markgräflichen Paar die Söhne Otto,
Rudolf und Wilhelm und die Töchter Verena, Agnes, Katharina, Anna und
Margaretha.

Von dem Sohne Rudolf, der 1393 geboren war, und am 26. April 1420
an der Pest starb, wird gesagt, daß er „ein wurtzel aller Tugent war und armer
lüten und priestern fründ, und vatter und muoter nie erzürnt" und er von jedermann
in naher und ferner Umgebung sehr beklagt wurde. So blieben nur die
Söhne Otto und Wilhelm am Leben.

Die älteste der 5 lebenden Töchter, Verena, 1391 geboren, verheiratete sich
1413 mit Heinrich V. von Fürstenberg, starb aber schon 1419. Die 4 jüngeren
Töchter traten in das Frauenkloster St. Clara in Basel ein, wurden aber, wie ihr
Bruder Rudolf, ebenfalls von der Pest des Jahres 1420 dahingerafft. Somit verblieben
dem markgräflichen Paar auf dem Schloß zu Rötteln nur die beiden
Söhne.

Der älteste Sohn, Otto, war 1388 geboren. Er widmete sich dem geistlichen
Stande. Von 1410—1434 war er Bischof von Konstanz, wo er aber durch päpstlichen
Urteilsspruch vom Bistum entbunden wurde. Er litt an der Fallsucht, war
einäugig und im Alter fast blind. Er starb am 15. November 1451 und wurde
in der von ihm gewölbten Margarethenkapelle des Konstanzer Münsters begraben
. Die Mauerwand zeigt das markgräflich hochbergische Wappen.

Als Erbe und regierender Markgraf folgt Wilhelm seinem Vater Rudolf III.
Die Liebe und Verehrung für seine Eltern veranlaßt ihn, am 1. April 1428, für
die 3 Altäre der Kathedralkirche in Rötteln dem Bischof von Konstanz, also
seinem Bruder Otto, drei Priester zu präsentieren: für den St. Erhard-Altar Johann

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