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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-01/0021
Zwei Standarten der Landgrafschaft Sausenberg
und der Herrschaft Rötteln von 1738.

Aus einem Schriftwechsel des Bad. Ministeriums des Innern, des Bezirksamtes
Lörrach und des Großh. Konservators der Altertümer und Sammlungen in Karlsruhe
in den Jahren 1883—84 geht hervor, daß zwei noch ziemlich gut erhaltene
seidene Standarten der Landgrafschaft Sausenberg und der Herrschaft Rötteln
von 1738 sich in Verwahrung des Bezirksamtes Lörrach befanden.

Sie waren bei besonders festlichen Veranlassungen zum Schmucke des Amtshauses
verwandt worden, um „historische Erinnerungen in die Bevölkerung
zurückzurufen." Da die Standarten durch die Benützung notgelitten hatten und
der Seidenstoff ausgebessert werden sollte, um ihn vor weiterem Zerreißen zu
schützen, wurden sie im Juni 1884 an den Großh. Konservator der Altertümer
und Sammlungen in Karlsruhe abgesandt. Ueber das weitere Schicksal dieser
Standarten war nichts mehr zu ermitteln.

Hermann Schäfer.

Weshalb noch Naturschutz am Isteiner Klotz?

Ein imaginäres Gespräch mit Mark Graefler

Von Erwin Litzelm ann, Lörrach.

Verehrter, lieber Freund,

Sie sind durchaus nicht so im Unrecht, wenn Sie die naheliegende Frage
stellen: weshalb noch Naturschutz . . . siehe oben.

Denn als beobachtender Mitläufer bei dem akademischen Schutztrupp, der
im vergangenen Frühjahr das Rheinvorland, genauer das Gewann „Im Zucker-
grün" verheerte, haben Sie ja auf die entsetzte Frage einer Gruppe von Orchideen-
tramplern „Ist das der Isteiner Klotz?" mit sichtlich bewegten Stimmbändern
tröstlich versichert: „Beruhige dich, mein Freund, er ist es wirklich." Diese
ganz im Geist eines zünftigen Naturschützlings erteilte milde Antwort hat mich
damals stark beeindruckt. Deshalb verstehe ich auch Ihre heutige bewegliche
Klage recht wohl, wenn Sie mir versichern, daß der ehemalige Klotz, so wie
J. P. H. und Sie ihn noch gesehen haben, Ihnen immer noch „auf dem Hirn,
am Herzen und im Magen" liege, sodaß Sie ständig unter bedeutendem Druck
herumlaufen müßten. Womit Sie natürlich nur stilvoll ausdrücken wollten, daß
das einst so mächtige, kraftvoll schöne Felsenbild des Klotzen mit seinen kühn
in die stromdurchflossenen Rheinauen geschwungenen Konturen von Ihnen noch
in lieber, wenn auch schmerzvoller Erinnerung getragen wird.

Aber erhebt sich beim Anblick der heutigen Trümmerstätte nicht Ihre berechtigte
Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, den kümmerlichen Rest des frech
geschändeten Naturdenkmals zu schützen und zu erhalten?

Lieber Freund, Sie werden doch begreifen, wenn wir alles daran setzen, daß
das Antlitz der alemannischen Landschaft wenigstens „die Nase im Gesicht
behält". Selbst auf die Gefahr hin, daß der Anblick des Sporns Gefühle auslösen
könnte, als stäcke ein Pfahl im Fleisch oder bohre als Stachel dauernd in den
Geheimfächern Ihrer Seele herum.

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