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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-01/0032
Flurnamen?

Der Badische Flurnamenausschuß hat mit Kriegsende seine Arbeit eingestellt
. Sein Material wird im Archiv des Deutschen Seminars der Universität
Heidelberg bewahrt, und schläft dort hoffentlich nur einen Dornröschenschlaf.
Die Sammlung der Flurnamen aber muß weitergeführt werden, sie ist wichtige
historische Arbeit. Flurnamen sind Geschichtsurkunden, oft die ältesten und
in gleicher Weise bedeutsam für den Sprachforscher wie für den Historiker.
Eine Ortsgeschichte ohne Verwertung der Flurnamen ist wesentlich unvollständig.
Sie berichten z. B. zuverlässig, wie einst die Gemarkung aussah, sie lassen die
frühere Verteilung von Wald und Weide, Ackerland und Rebgelände erkennen.
Sie geben der Frühgeschichte wertvolle Hinweise, dem Volkskundler bieten sie
reichen Stoff, Forstwissenschaft, Botanik, Zoologie finden deutliche Fingerzeige,
der Familienforscher schönste Ergänzungen.

Schwierige ortsgeschichtliche Fragen können durch die Flurnamen zu einer
überraschenden Klärung gelangen. Ein Beispiel: 1936 wurde im Kreis Freiburg
eine umfangreiche Grabung begonnen, um bei einem „Mühleweiher" eine fortlaufende
Besiedelung seit der jüngeren Steinzeit nachzuweisen. Die Flurnamensammlung
entlarvte den „Mühleweiher" als einen „Wilgen-Weiner" (= Weidenweiher
); die Grabung fand ein rasches Ende.

Die Heimatkunde in der Schule, im Dorfabend wird durch die Flurnamen
farbig, denn für den Bauern sind sie lebendige Geschichte, die nicht bloß im
Grundbuch verzeichnet ist. Kein Lehrer darf deshalb auf ihre Hilfe verzichten.

Die „Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Markgräflerlandes" ruft auch
auf diesem Gebiet geschichtlicher Forschung zur Mitarbeit auf und steht gerne
mit Rat zur Verfügung. Dr. L. Glattes.

Die Hauptversammlung der „Arbeitsgemeinschaft

Neun Jahre sind vergangen, seit unser letztes Heft Nr. 2 des 12. Jahrgangs
anno 1941 an unsere Bezieher hinausgegangen ist. Die Papierbewirtschaftung
während der Kriegszeit und die Verhältnisse der Nachkriegszeit erzwangen die
Unterbrechung der Drucklegung unserer Arbeitsergebnisse, nicht aber die historische
Forschung selbst. Diese wurde auch unter den schwierigsten Umständen
fortgesetzt und befaßte sich aus begreiflichen Gründen fast ausschließlich mit
der Ortsgeschichte. Ihre Ergebnisse erschienen in den Tageszeitungen.

Der Wille, die liebgewordene Zeitschrift wieder erscheinen zu lassen, führte
zur Hauptversammlung unserer Mitarbeiter, die am 3. Dezember 1950 im
„Löwen" in Steinen stattfand.

Nach Worten der Begrüßung an die anwesenden alten und neu hinzugetretenen
Freunde gedachten wir der Toten. Gefallen ist im Juli 1943 im Osten
Friedrich Oehler, ehemals in Gersbach tätig, ein Mitarbeiter, der zu den besten
Hoffnungen berechtigte. Gestorben ist Karl Herbster von Lörrach am 20. März
J948. Mit einem Kranz brachten wir dem heimgegangenen Freund und Mitbegründer
unseren Dank und unsere Verehrung zum Ausdruck.

am 3. Dezember 1950 in Steinen.

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