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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
13.1951, Heft 2.1951
Seite: 69
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Zwing und Bann118). Die drei Dörfer gaben sie zwar afterlehensweise weiter und
das Hochstift erwarb sie 1344 durch Kauf zurück119), doch fiel das Lehen erst im
Jahre 1387 beim Aussterben der Usenberger endgültig heim. Über die Ausstattung
der anderen Leibämter wird uns in keiner Urkunde etwas berichtet.

Im 17. und 18. Jahrhundert können wir feststellen, daß eine Änderung in
der Besetzung der Erbämter stattgefunden hat. Wann und aus welchem Grunde
die alten Familien abtraten, ist nirgends zu ersehen, doch ist zu vermuten, daß
der Wechsel im allgemeinen durch Aussterben der bisherigen Inhaber bedingt
war, wie es vom Hause Üsenberg schon oben berichtet wurde. Als Marschälle
finden wir jetzt die Herren von Eptingen und Neuweiler, als Mundschenken die
von Bärenfels zu Hegenheim, Kämmerer waren die Reich von Reichenstein zu
Inzlingen, mitunter auch die München von Münchenstein, genannt von Lauenburg
, Truchsessen die Freiherren von Schönau zu Dassheim und Küchenmeister,
wie schon ausgeführt, die von Rotberg zu Bamlach und Rheinweiler120).

Was die übrige Verwaltung anlangt, war sie nach der Teilung des Kirchenguts
in Bischofs- und Domstiftsgüter zweigleisig. Es gab bischöfliche Dienstleute
und solche, die dem Dompropst unterstanden. Der Dompropst bedurfte zur
Einstellung von Dienstmannen nicht der Zustimmung des Bischofs, sondern tat
dies nach eigenem Gutdünken, wie dies den Hoifrödeln von Istein und Tiengen zu
entnehmen ist, wo er den Vogt und die Ortsbeamten je nach Beurteilung ihrer
Fähigkeiten einzusetzen berechtigt war122) 123).

bb.) Lehensrecht.

Die allgemeine Entwicklung in Deutschland, wie sie sich aus der Verbindung
von Vasallität und Beneficialwesen zum Lehensrecht ergab, hatte auch vor den
Grenzen des Hochstifts Basel nicht haltgemacht. Durch zahlreiche Schenkungen
und erfolgreiche Politik hatte der Bischof eine machtvolle Stellung im Südwesten
des Reichs erlangt. Sie zu erhalten bedurfte auch er einer schlagkräftigen Truppe.
Gebildet wurde diese einmal durch die Dienstmannen, aus deren Reihen ein
Teil bereits durch Verleihung erblicher Beneficien in die Position von Lehensträgern
emporgerückt und von denen das schon früher genannte Geschlecht der
Ritter von Üsenberg dadurch eines der mächtigsten im Breisgau geworden war.
Daneben aber übertrug der Bischof Grundbesitz und bedeutende Rechte adligen
Familien in der Umgebung seines Gebietes zu Lehen .So erhielt der Breisgaugraf
den Wildbann um Freiburg, den er seit 1387 mit einem anderen Lehensträger
des Hochstifts, dem Markgrafen von Hachberg, teilte124), der außerdem die bischöflichen
Leibeigenen im Wiesen- und Kandertal insbesondere nutzte125), die
Freien Herren von Geroldseck die Silbergruben im Münstertal, die anschließend
Graf Egino von Urach innehatte126). Weiter wurde Haltingen 1368 an Münch

118) Trouillat: Band 3, Seite 12. Notiz aus dem 15. Jahrhundert in den Archivalien
des Bistums.

119) Trouillat: Band 3, Seite 558 und 813 (dort ist der Kauf als im Jahre 1343
abgeschlossen verzeichnet). Urkunde des Bischofs Johann.

120) Berghaus: Deutschland seit 100 Jahren, Seite 304.

122) Burckhardt: Hofrödel von Istein, Seite 113, Ziff. 2.

123) Burckhardt: Hofrödel von Thiengen, Seite 118, Ziff. 1.

124) Trouillat: Band 4, Seite 489. Urkunde des Bischofs Imer von Ramstein.

125) Trouillat: Band 4, Seite 554 und Band 4, Seite 266. Urkunden des Markgrafen
Rudolf III. von Hachberg.

126) Trouillat: Band 2, Seite 566. Auszug aus dem Lehenbuch.

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