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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
13.1951, Heft 2.1951
Seite: 82
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-02/0040
mittag desselben Tages vollzog der Aktuar des hadischen Landvogts in Begleitung
des Jägerpiquets und der Orts vor gesetzten die Anschläge in Mauchen und
Steinenstatt, tags darauf in Istein und Huttingen. An diesem 24. September ritt
von Calm in Begleitung des baseischen Landvogts mit seinem Gefolge durch die
bischöflichen Ortschaften und besichtigte deren Zustand und die angeschlagenen
Patente. Auf Anregung von Rotbergs hin ermahnte er die Ortsvorsteher, „die
eingerissenen Mißbräuche mit Strenge abzuschaffen" mit dem Beifügen, daß man
die Maßnahmen des Landvogts von Rotberg von Seiten des Oberamts Rötteln
kräftig unterstützen werde166).

Zum Schutze der Patente ließ er unter der Aufsicht des Försters von Kandern,
der zu diesem Zweck vorübergehend nach Schliengen zu übersiedeln hatte, zwei
Jäger zurück, von denen der eine in Schliengen selbst, der andere in Istein
stationiert wurde mit dem Befehl, fleißig Meldungen zu machen.

In den Berichten an seinen Herrn über die vollzogene Besitznahme vom
23. und 27. September schreibt der Landvogt von Calm, daß die Ausführung
seines Auftrags mit „scheinbarer Freude" und ohne Widerspruch aufgenommen
worden sei. Am Abend seien allenthalben Freudenfeuer aufgelodert; man habe
auf das Wbhl des Markgrafen getrunken und jedermann hoffe, daß in dem
„verwilderten Ländchen", das durch die unruhigen Kriegsjahre erheblich gelitten
habe, wieder Ordnung und Wohlstand zurückkehre. Insbesondere betonte er die
Loyalität der bischöflichen Beamten und Ortsvorsteher und empfahl den Freiherrn
von Rotberg, der sich bereit erklärt habe, alle Fragen über den Zustand
und die Verwaltung des Landes sorgfältig zu beantworten und der wesentlich
zur glatten Durchführung des markgräflichen Auftrages beigetragen habe, als
guten Beamten der Gnade des Landesherrn.

Am 25. September erschien eine Abordnung des Domkapitels von Freiburg
in Karlsruhe mit einem Schreiben ihres Seniors, in dem die Ergebenheit des
Domkapitels versichert und darum gebeten wurde, die bischöflichen Beamten zu
übernehmen und für eine Pensionierung der übrigen, insbesondere das Wohl
der Domkapitulare zu sorgen. Karl Friedrich versprach, daß getan werde, was
möglich sei und der Billigkeit entspreche167).

Bischof von Neveu selbst wandte sich mit Schreiben vom 2. Oktober an den
Markgrafen und erklärte sich für den Fall, daß Kaiser und Reich die vorläufige
Besitznahme als endgültig beschließen sollten, bereit, auch noch diesen harten
Schlag, der ihm durch den Verlust seines letzten Landes zugefügt würde, hinzunehmen
, da ihm sowieso nur die Möglichkeit bleibe, sich zu unterwerfen. Auch
er empfahl seine sowie des Domkapitels und seiner Beamten Dienste und Versorgung
der Gnade des Landesherrn168).

b.) Die provisorische zivile Besitznahme der

Herrschaft Schliengen.

Die folgenden Wochen brachten dem Landvogt von Rotberg eine Unmenge
Arbeit insbesondere deshalb, weil die Regierung in Karlsruhe über die verschiedensten
Dinge genaue Informationen verlangte, die er meist erst von seinen
Beamten wieder anfordern mußte oder in mühsamer Kleinarbeit selbst zusammen-

166) GLA. Fazc. 1, Blatt 3 und 5, Bericht des Landvogts v. Calm an den Markgrafen
vom 24. September 1802.

167) GLA. Fase. 1, Blatt 12 GHP vom 30. September 1802.
188) GLA. Fase. 1, Blatt 13.

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