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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-01/0018
wärtigen waren der Schweizer Bitterle aus Wiese, Kanton Solothurn, und
1 Österreicher ohne nähere Bezeichnung seines Herkunftsortes.

Am 25. Juni 1815 zogen k. k. Husaren durch Schönau; daher mußte
damals der Johannimarkt ausfallen. — Die durchziehenden Truppen wurden
von dem ersten in den alten Schönauer Gemeinderechnungen erwähnten
Apotheker — er hieß Dung — mit Medikamenten versehen. Dessen Nachfolger
Müller lieferte 1819 der Stadtgemeinde für 2 fl. drei Pfund Leim und
im darauffolgenden Jahre Schreib- und Kanzleipapier sowie Siegellack. An
die Ortsarmen gab er 1829 Isländisch Moos, Wollblumen, Süßholzsaft, Pulver,
Mixturen und Spezereien für Getränke ab. Außerdem konnte man in der
Apotheke Salben, Pflaster, Tropfen, Kamille, Teespezies, Senfmehl, Gicht-
papier, Graswurzelextrakt, Mittel zum Einreiben und für 10 kr. Brechmittel
holen.

Im Jahre 1828 verzog der zuletzt genannte Apotheker in das stattliche
Eckhaus, in dem sich noch jetzt die Apotheke befindet. Aus seinem alten Verkaufsraum
wurde eine „Metzig". Viele Jahre stand dort Fridolin Steiger,
der Vater des in den Kreisen der älteren badischen Lehrer wohlbekannten
Seminarlehrers und nachmaligen Kreisschulrats Johann Steiger. Dessen Bruder
richtete in dem elterlichen Hause eine Bierwirtschaft ein. Den Gerstensaft,
den er ausschenkte, braute er selber. Die Braurei ging alsbald ein, die Wirtschaft
besteht noch.

So aufschlußreich die bunte, wechselvolle Geschichte der sieben Schönauer
Marktgaststätten auch ist, so muß ich doch davon Abstand nehmen, heute
näher darauf einzugehen.

Das Bild in der Kapelle zu Schönenbuchen

bei Schönau

Von Karl S e i t h

Wer sich die Mühe nimmt, auf einer Rast in Schönau zur kleinen Petruskapelle
nach Schönenbuchen hinauszuwallen, der gewahrt beim Eintreten in
das kleine Gotteshaus zu seinem Erstaunen ein gewaltiges Ölgemälde von
etwa zwei Meter Höhe und einer Länge von etwa 7 Meter. Es ist auf eine
Holztafel gemalt. Schaut er genauer hin, so entziffert er eine Inschrift folgenden
Textes:

„Anno 1771 ist dise Taffell wider auff ein neuwes gemahlet worden/
damalls ist Vogtt gewessen der ehrsame und bescheidene Adam Scheible/pfleger
seindt gewessen die ehrsame und bescheidene Melcher butz und blese blese von
breg/Joseph Zimerman Mahler von S. Trvtpert im Minster thall".

Daraus entnehmen wir, daß das heute bestehende Bild im Jahre 1771
durch Übermalung eines vorhandenen älteren Gemäldes entstanden ist. Wenn
wir weiter bedenken, daß eine Übermalung in jenen Zeiten erst nach Jahrhunderten
vorgenommen wurde und das zur Übermalung bestimmte Bild

12) Sonst auch die „Granitzer" oder „Granitzler" geheißen. Sie zogen als Hausierer
von Ort zu Ort, nutzten auch die Märkte aus, wo solche gerade stattfanden.
Die Schriftleitung.

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