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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-02/0024
Warum spricht die Volksüberlieferung auch von den Schweden in Bezug
auf Schönenbuchen? Im dreißigjährigen Krieg streifte namentlich in dessen
zweiter Hälfte viel verwilderte Soldateska durch die Lande und kam auch in
den Schwarzwald. Allerdings wehrte sich der Schwarzwälder. Das wald- und
schluchtenreiche Gebirge gab beste Gelegenheit zur Abwehr. Mancher Schwede,
mit diesem Worte meinte man zuletzt alle plündernden und mordenden
Soldaten, fand ein einsam Grab in unsern Bergen, davon wußten unsere
Vorfahren viel zu erzählen. Von einer solchen Horde wird erzählt, daß ihr
Hauptmann, als er von Schönenbuchen aus die Kirche zu Schönau erblickte,
befohlen habe: „Pfyfer pfyf us! Bioser blos us über 's Schönauer Gaisenhus"!

Auch diese „Schweden" habe durch die Wurfeiselchen der Talleute ein ähnlich
Los getroffen wie die Armagnaken 200 Jahre zuvor.

So war den Schönauern die „Schlachtentafel" zu Schönenbuchen eine Erinnerung
an schwere Kriegsheimsuchungen und an glückliche Rettung durch
Mut und Einigkeit der Vorfahren und die Hilfe Gottes.

Die Frühmessestiftung zu Schönau und der

Erblehenhof zu Buggingen

Von Geistl. Rat Eduard Böhler, Schönau i. Schwarzwald

Nach der Erbauung der Pfarrkirche zu Schönau, eingeweiht 1164, wurde
die dortige Seelsorge durch die Benediktinermönche des Klosters St. Blasien
ausgeübt. Anfänglich war nur e i n Seelsorger tätig. Doch entschloß sich
St. Blasien bald, daß „in Zukunft zwei Mönche eifrig zu Schönau Gott dienen,
da im Laufe der Zeit die Einkünfte dieser Kirche sich gemehrt haben." Bischof
Konrad von Konstanz bestätigte 1232 *) die Rechte und Pflichten des Klosters
zu Schönau in diesem Umfang. Der Segen des Bergwerks mehrte das Vermögen
und die Zahl der Bevölkerung. Darum entschlossen sich Vogt, Rat und ganze
Gemeinde des Tales zu Schönau zu einer Frühmessestiftung.

Dies geschah2) vor Abt Ulrich an Himmelfahrt 1336 zu „ihrer Vorfahren
und Nachkommen Seelenheil." Die Frühmesse sollte gelesen werden alle Tage,
außer wenn Krankheit oder ein Versehgang zu Kranken oder eine andere Verpflichtung
gegen die Kirche oder die Pfarrkinder die Frühmesse verhindert
oder „so der gesell sin wuchen singt zu Sant Blasin."

Zur Stiftung widmete die Talvogtei Schönau den ihr gehörenden Hof zu
Buggingen, der „zuvor Conradt selige dem brender" gehörte, „der hievor was
Mayger Wernhers seligen von Stuffen."3) Der Hof trug jährlich 11 Mut
Weizen, 20 Mut Roggen, 8 Mut Gerste, 8 Mut Haber, 8 Saum Weißwein, der
auf den Hofgütern wächst, 8 Hühner oder 8 Kapaunen. Die Gemeinde stiftete
dazu noch 8 Pfund Jahreszins auf St. Verenatag. Die Stiftungsurkunde unterzeichneten
Johannes der Vogt von Schönau, Berchtold sein Bruder der Amann,
Johann sein Sohn, Peter Löbi und Johannes sein Sohn, Bruder Konrad von
Frauenfeld, Leutpriester zu Schönau, Bruder Heinrich der Löchler, Bruder
Hans von Neuenburg und „ander byder lut genug."

*) Pfarrarchiv Schönau. P. Gebel. Jura eccl. regul. Seh. et T. 1671.

2) GLA. Spez. Akt. Schönau. C. 13. F. 12.

3) Ebenda.

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