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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-02/0036
Das Wagnerhaus in Maulburg

Von Ernst Grether.

Im Unterdorf steht unweit der Kirche und dem Burtehaus das Haus des
ehemaligen Pfarrers Wagner.

Die Fassade dieses stattlichen Bürgerhauses ist beachtenswert durch den
Rundbogeneingang, durch die besondere Ausbildung der ornamentierten Fensterumrahmungen
und durch eine Wappentafel, von der wir Kenntnis erhalten
über den früheren Besitzer. Der gut profilierte Eingang ist gekrönt durch einen
Schlußstein, an dem ein Wappen angebracht ist, welches den Dreiberg, eine
Pflugschar, das Steinmetzzeichen und die Jahreszahl 1578 aufweist. Dieses

Schlußstein aus dem Jahr 1578

Wappen weist darauf hin, daß es sich hier um einen bäuerlichen Besitzer oder
Erbauer des Hauses aus dem Jahr 1578 mit dem Namen „H Ww handelt. Bis
jetzt war es nicht möglich, diese beiden Buchstaben zu entziffern; es sind auch
keinerlei Verbindungen mit dem späteren Besitzer Johann Wagner zu finden.

Die Fensterumrahmungen zeigen gotische Ornamente, vermischt mit solchen
der Renaissance. Es dürfte in unserer Gegend wenig Beispiele geben, bei denen
diese reiche Verzierung angewendet wurde. Jedoch haben die Ornamente etwas
Bäuerliches und in handwerklicher Hinsicht nicht ganz Werkgerechtes. Die
Meister, die hier gearbeitet und ihre Zeichen hinterlassen haben, können wir
erst dann feststellen, wenn einmal die Steinmetzzeichen gesammelt und ausgewertet
wären.

Über dem großen vierteiligen Fenster im zweiten Stock ist eine Wappentafel
aus Sandstein in die Mauer eingelassen. Es handelt sich hier um ein
sprechendes Wappen der Familie Wagner. Über dem Dreiberg ist die Hälfte
eines Wagenrades und eines sechsteiligen Sterns angebracht. Als Helmzier
wurde die Mitra verwendet und darüber den Abendmahlskelch gesetzt, was
auf den Pfarrberuf des Besitzers hinweisen soll.

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