Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-02/0049
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Maulburger!

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland und viele Heimat-
und Burte-Freunde aus nah und fern sind heute ins Webland nach Maulburg
gekommen, um mit Ihnen zusammen Ihrem Ehrenbürger, unserem hochverehrten
Landsmann Hermann Burte Lob und Dank zu sagen für sein künstlerisches
Schaffen und sein unvergängliches Werk.

Ihm, dem fünfundsiebzigjährigen lieben Freund und Meister gilt unser aufrichtiger
, herzlicher Gruß!

Erwarten Sie bitte von mir, dem Mann aus dem Volk, väterlicherseits von
Brombach, großmütterlicherseits von Maulburg stammend, keine großangelegte,
hochgeistige Rede! Es steht mir nicht zu, das malerische oder dichterische Werk
Hermann Burtes zu sichten und zu richten. Lassen Sie daher in dieser festlichen
Stunde mehr mein Flerz als das Hirn zu Ihnen sprechen.

Hermann Burte ist am 15. im Hornung 1879 als der älteste Sohn des
Kaufmanns Friedrich Strübe von Steinen und der Elisabeth Strübe geborene
Kuhny von Maulburg in diesem Dorfe geboren. Der vom Vater her begabte
und von der Mutter her beseelte treue Sohn hat als Maler und Dichter seinen
Eltern in Bild und Wort unvergängliche Ehre erwiesen. Das Bild, das der
junge Maler von seiner Mutter malte, wie sie mit dem Gesangbuch in der
Hand lebensgroß dasteht, gläubig und adlig, in der ernsten Markgräflertracht,
ist einmalig und ergreifend wahrhaftig.

Lueg, Mueder, über myne Buebejohre
Hesch Du as wie ne gueden Engel gwacht
Un üebsch no jezen all Dy aldi Macht
I mueß Der danke, bis mer d'Läfer dore.

I sich Di dostoh in der Haimeth-Tracht,
E Hörnerchappen uf de gäle Hoore
Im schwarze Gstaat, er basst wie agibore,
Un stuun, wies gar e nobli Luegi macht.

Un so wie Du in deene feige Zyte,

Wo Mengi d'Chappen in der Grümpel schmeußt,

Der Haimetschiin as wie ne Woppe wiisisch,

Will Ich, Dy Suhn, für selli Farbe stryte

In myner Art, haupthöchligen un gsträußt:

My Wese chennsch un weisch woll, as es Dys isch!

Und hören wir auch die Worte, die der Sohn seinem Vater zum Gedächtnis
schrieb:

Schlof wohl, schlof wohl im chüele Dodefeld,
Du liebe Vadder, rueih vom Leben us!
De hinterlosch mer zwor kai Hof, kai Huus,
Doch hesch mi glehrt, was besser isch as Geld.

Un bis au mir seil Dodeglöckli schellt

Will ich verfechte gegen alli Find,

Du Menschefründ, Dy Satz as Menschechind:

„Der Geischt mueß Meischter werden in der Welt."


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-02/0049