Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0006
Patronatsherr der Kirche genannt. Aber schon Ende des Jahrhunderts erscheinen
an ihrer Stelle die Herren von Rotberg, 1507 noch Arnold von Rotberg,
1508 und 1547 Jakob von Rotberg. Diesen Herren von Rotberg blieb bis in
die neueste Zeit hinein ein Teil der Zehnten und damit die Baupflicht für den
Turm. Wie uns Leutrum berichtet, gab es 1728 eine große Auseinandersetzung
zwischen den Herren von Rotberg und dem Forstamt Rötteln als Vertreter der
Herrschaft wegen des Mappacher Pfarrhauses. Das Langhaus der Kirche hatte
der Staat zu erhalten; den Kirchturm aber und den Chor sowie das Pfarrhaus
die Herren von Rotberg. An die Baupflicht der Herren von Rotberg erinnert
eine Tafel im Mappacher Gotteshaus. Der Hauptteil der Einnahmen war an die
Herrschaft gefallen, die 1663 (also nach dem 30jährigen Krieg) die „der Kirche
Mappach, so hiebevor zur hl. Maria benannt worden" gehörigen Zins und
Gefäll neu ordnen ließ. Aber die Kriegszeiten nahmen für unsere Gegend kein
Ende. Deshalb wurde dieses Verzeichnis — man nennt es Berain — 1716 erneuert
. Zugegen waren als Urkundspersonen von Mappach der Vogt Felix
Lang, ferner Sebastian Fünflin, Richter, jung Konrad Gemp des Gerichts und
alt Konrad Gemp. Der Vorgang war ungefähr so: die Besitzer geben ihre
Äcker und Wiesen und die Anstößer an. Danach fertigt der Renovator den
Berain der ewig unablösigen Geld-, Wachs-, öl- und Hühnerzinsen über allerlei
eimzechtige Güter der Kirche zu Mappach, jährlich auf Martini fallend. Die
Gesamtsumme betrug an Geld 3 Pfund 6 Schilling 8 Pfennig, an Wachs
3 3^ Pfund zu 5 Schilling = 17 Schilling 6 Pfennig, an öl 6 Maß zu 4 Schilling
und 5 Hühner zu 5 Schilling.

In diesem Kirchenberain von 1716 lesen wir u. a. folgende Personen- und
Flurnamen: Hans Georg Schopferer zinst von der Fuchsmatte, jetzt Acker
und Matte, einseits neben Herrn Wilhelm Friedrich Vösch, dem Pfarrer zu
Mappach, anderseits neben Mathis Gemp, dem Waidgesellen und Georg
Schopf erer von Wintersweiler. Dann: Herr Vogt Felix Lang von ungefähr
einem Tauen Matten, genannt Eyelins-Matten, jetzt Acker und Dorrlinsmatte
genannt (heute Durlismatte). Man beachte auch, daß Pfarrer und Vogt im
Berain „Herr" heißen. Mathis Zipsins Witwe gibt von 2 Juchert Acker am
Wintersweiler Pfad, einseits neben dem Weiler Mättlein, anderseits ein Anwanden
, stoßt obsich auf jung Mathis Gemp, den Waidgesellen, nidsich auf
Zacharias Graf. Dann besitzt der Herr Vogt 3 Juchert Acker, genannt der
Kembsacker, jetzt Kembselacker. Andere 3 Juchert Acker liegen zu Hagen im
Geren; oder wir lesen von der Talmatte oder: in der Dorf matte, stoßt gegen
das Dorf auf die Weiden und gehet das Pfad hindurch nach Maugenhard. Ein
Acker ist auf Groß Heickenbrüel. Leonhard Pfennig zu Holzen besitzt eine
Matte, jetzt Acker, zwischen Bann einseits neben der Feuerbach, stößt obsich
auf die Straß, die über die niedere Bruck gehet. Auch das Ackerfeld im Murten-
tal gehört einem Holzener, dem Leonhard Bammerlin. Dort ist auch als anmutiger
Flurname das Immengärtlein verzeichnet. Da kommen das Gupf-Feld
am Bruckweg, die obere Bruckmatte, im Lettenacker neben dem Bannacker,
der Acker an Kalten Bronnen, „vor dem Lohn anderseits neben der Straße so
auf den Sausenhart gehet." Die Äcker, die der Sigrist zu nutzen hat, liegen im
Goldacker, an der Kambselgruben, in der niederen Zeig, in der oberen Zeig,
hinten am Lohholz und auf dem Hinkenbühl.

Mappach zinst außerdem an das Kloster Klingental und an das Spital zu
Basel, an das Domstift Arlesheim, an die Burgvogtei Rötteln. In Maugenhard
erhebt St. Alban in Basel Bodenzinse, ebenso die Herren vom Deutschen Orden.

Nach diesem Blick in den Kirchenbesitz ein Wort zu den Pfarrern und
Lehrern. 1558, zwei Jahre nach Einführung der Reformation, amtete als Pfarrer

80


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0006