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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0010
Lande seine Treue sehr rühmlich erwiesen." Er starb 1688 im Alter von 72
Jahren, und die Grabinschrift fährt fort „nachdem er mit seinem Vater selig
Hans Bammerlin und seinem Großvater selig Leonhard Bammerlin auch gewesenen
Ausschüssen das Vogtamt allhier zu Holzen 89 nämlich er 32, der
Vater 37, der Großvater 29 und also fast 100 Jahre ganz löblich vertreten."
Nach Fecht hatten Holzen und Mappach bis etwa 1799 ein gemeinschaftliches
Gemeindegericht, dessen Hauptort Holzen war. Somit gehen die obengenannten
Bammerlin auch die Mappacher an.

Gemeinsam mit Holzen und Welmlingen besitzt Mappach auch den Holzeneinig
. Dieser Wald soll der Sage nach den drei Gemeinden von drei Edelfräulein
geschenkt worden sein. Ich nehme an, daß die Sage denselben Ursprung hat,
auf den auch Wellmer 15) hinweist und der zuerst von Maurer in seinem Aufsatz
über „Das waldschenkende Fräulein und der Vierdörferwald" aufgezeigt wird.
Wie die Verhältnisse beim Holzeneinig liegen, darauf kann hier jetzt nicht eingegangen
werden. Doch glaube ich, daß wir Wellmer folgen können, wenn er
schreibt: „Wir möchten unsere Auffassung dahin zusammenfassen, daß Markgenossenschaften
das Ergebnis einer Zeit sind, in der die hergebrachte Nutzung
der „Marken", die keinen Eigentümer hatten, durch die fortschreitende Kolonisierung
und die mit ihr verbundene Gefährdung bis dahin selbstverständlicher
Nutzungsrechte eine Abgrenzung der Nutzungssphären erforderlich machte."

Diese Ausführungen standen im Mittelounkt eines Heimattages in Mappach,
der ein Tag der Besinnung und der Einkehr sein sollte. Carl J. Burckhardt aus
Basel, der im vergangenen Tahre den Friedenspreis des deutschen Buchhandels
in der Paulskirche in Frankfurt entgegennahm, sagte dort u. a. „Bindungen der
Treue und Dankbarkeit lassen uns unlöslich unserem Vaterland angehören.
Dies steht als ein Bestandteil unseres Schicksals fest. Unsere innere Heimat aber
können wir in Freiheit täglich erweitern und vertiefen." Heimat, dies Wort
finden wir in andern Sprachen nicht. Es bedeutet uns mehr als Berge und
Wiesen und Wälder. Heimat, der unsere Arbeit gilt, ist uns nicht nur ein
historischer oder geographischer Begriff. Was wir wollen, sei zum Schluß mit
einem Worte Goethes gesagt: „Die Welt ist so leer, wenn man nur Berge, Flüsse
und Städte darin denkt; aber hie und da jemand zu wissen, der mit uns übereinstimmt
, mit dem wir auch stillschweigend fortleben, das macht uns dieses
Erdenrund erst zu einem bewohnten Garten."

Die Fröhnd bei Schönau i. Schw.

Von Eduard Böhler, Geistl. Rat

Das Tal Schönau, auch Mark oder Wald Schönau genannt, kam durch
Schenkung im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts in das Eigentum des
Klosters St. Blasien. Dieser obere Teil des WTiesentales besteht aus hochragenden
Bergen, steilen Halden und tief eingeschnittenen Tälern. Auch heute noch
bedecken große Waldungen, ausgedehnte Weidfelder etwa 90 Prozent dieser
Berggegend. Landwirtschaftlich besser nutzbar ist die Fröhnd. Nicht gar so steil
und felsig gleiten die Hänge zu Tal, der Boden ist in manchen Gewannen
tiefgründiger und gut von der Sonne erwärmt. Neun Ortschaften liegen an

15) Dr. Martin Wellmer „Zur Entstehungsgeschichte der Markgenossenschaften. Der
Vierdörferwald bei Emmendingen." Freiburg 1938.

Heinrich Maurer „Das waldschenkende Fräulein und der Vierdörferwald." „Alemannia
" 1892.

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