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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0014
vf vntz an Roggenbrunnen, von dem Roggenbrunnen lö) vf vntz an das Hubhorn
, dannen die Schneeschleipfi hin vntz an den Mayerwaldt, dann an den
Dahsgraben 20) nider vntz in den Enspach, wider in die wüsen."
Die in diesem Umkreis liegenden vogtbaren Güter werden aus der Vogtei
Habsburgs herausgenommen und vogtfrei erklärt.

Anschließend wird die Fröhnde im Orte Schönau umschrieben, in der „frie
vndt frönde" Güter lagen. Diese St. Blasischen Besitzungen werden nunmehr
vogtbar an Österreich. Diese Schönauer Fröhnde ist der Teil der Stadt Schönau,
der heute umschlossen wird von der Ledergasse, Gentnerstraße, Schluchen und
Paradiesstraße. Der Tauschvertrag schreibt:

„von Heini Fritschis huhs, ist ein orthuhs, vndt gat die gahs nider in
Cunihs von Celle huhs, das och in die frönde hörte, vndt von Cunihs von
Celle huhs die gass uhs vnden an den Kriehsbon, von dem Kriehsbon ein
Strasse in, heizzet der Schluche, von dem Schluchen wider an Heini
Fritschis huhs. In disen frönden, die frie vnd vnuogtbar waren vndt nie
vogtbar woren sint, ligent jetzundt zehen herstatt (Herdstätten), der sint
entlich steini hüser vndt etlich höltzin hüser".
Dieser genau umschriebene Ortsteil von Schönau fällt jetzt unter die Vogtei
Österreichs. Von den schon stehenden Häusern wie von den später in dieser
Umgrenzung erbauten Gebäuden soll Österreich „Vogtrecht han und Dienst
nemen". Doch „soll die eigenschaft derselben Frönde nu und hinach dem
Gotteshuse ze san Blasien beliben, daß sie nieman daran säumen noch irren
soll." Grundherrschaftliche Änderungen hat dieser Tauschvertrag nicht gebracht.
Ausdrücklich wird hervorgehoben, daß im Bezirk der eigentlichen Fröhnd, die
frei war und frei bleibt von der Gewalt eines Vogtes, nur zwei vogtbare Herdstätten
liegen, die Österreich Dienst taten, daß aber, wenn Leute und Gut sich
gebessert haben, manche Häuser dort erstehen werden, die dann auch frei und
unvogtbar sind. Am Montag vor St. Gallus (10. Oktober) 1356 hat zu Baden
in der Schweiz der österreichische Landvogt Albrecht von Buchheim diesen
Vogteiaustausch untersiegelt. Dieser Vertrag wurde von dem Herzog Albrecht
von Österreich auch im Namen seines Bruders Leupold und beiderseitiger Erben
am Sonntag nach St. Jakob (27. Juli) 1371 bestätigt.

Von 1356 an lag auf dem Gebiet, das wir heute die Fröhnd nennen, kein
vogtbar Gut mehr. Außer dieser Fröhnd aber war im Bezirk des Tales Schönau
alles unter der Vogtei Österreichs. Grundherr in beiden Distrikten war und blieb
das Kloster St. Blasien bis zu dessen Aufhebung 1807.

Einige Änderungen brachte die Zeit für den Grenzverlauf. Die linke Fröhnd
wurde nach obigem Vertrag nördlich begrenzt vom Reidenbach (heute Schleifenbach
genannt), südlich vom Künabach, im Westen von der Wiese bzw. ihrem
Talboden, im Osten durch die Herrenschwand. Auf der Seite gegen Schönau
wurde die Grenze mit der Zeit zurückgeschoben. Schon im Berain von 1374
greift Bischmatt mit Hans Vogts Wald über den Schleifenbach hinüber. Besondere
Schwierigkeit machte die Grenzführung gegen den Hauptort Schönau,
dessen Wälder durch den Bergbau sehr Schaden gelitten hatten und als Gestrüpphalden
zur Viehweide dienten. Darum griff Schönau die großen Waldungen
südlich des Reidenbachs an, teilweise von Fröhnd geduldet, teilweise wohl
auch durch altes Herkommen berechtigt. Die „Späne" wurden beseitigt durch

19) Roggenbrunnen, verschrieben aus Vockenbrunnen. — Hubhorn, jetzt Bubshorn,
1023 m hoher Berg zwischen Oberhepschingen und Pfaffenberg.

20) Dachsgraben — ein Bach, der zwischen Hof und Ittenschwand zum Hofbach
rinnt.

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