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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0021
St. Georg in Schwaben, Diplomat in österreichischen und Reichsdiensten, Kommandant
der österreichischen Streitmacht im Krieg Zürichs gegen die Eidgenossen,
der mit den Zürichern die Niederlage an der Sihl im Jahre 1443 erleidet und
darauf dem Kaiser zum Zug der 40 000 Armagnaken zur Unterwerfung der
Schweizer verhilft. Er gerät in schwere Schulden, die ihm so zusetzen, daß er 1441
seine väterlichen Erbgebiete im Breisgau der Verwaltung seiner Gattin und des
Grafen Johann von Freiburg-Neuenburg überlassen muß. Er selbst, der seit etwa
1431 mit Elisabeth verbunden war, lebte meist von ihr getrennt in
Basel oder Konstanz. Er war „ein wohlgestalter hübscher Mann mit guten Manieren
" und sie „eine Dame von sehr vornehmer Art und zum Verwundern weitherzig
", so daß sie ihrem Gemahl 1 000 fl schenkte, damit er an einem Turnier in
Schaffhausen im Jahre 1436 teilnehmen konnte.3)

Die Schulden zwangen Wilhelm weiterhin zum Verkauf der Herrschaften
Bregenz und Hohenegg an Herzog Sigismund von Österreich im Jahre 1451 um
die Summe von 35 592 fl; die Verhandlungen hierüber waren schon seit Februar
1444 gelaufen. Außerdem erhielt die Markgräfin Elisabeth ein jährliches Leibgeding
von 100 fl und einen Jahreszins von 300 fl ausgesetzt. Den Anspruch darauf vermachte
Elisabeth für den Fall ihres Todes mit Willen ihres Gemahls ihren beiden
Töchtern Kunigunde und Ursula.4)

Markgräfin Elisabeth sei 1458 gestorben. Sie ist nicht in Rötteln und auch nicht
in Neuenburg am See beigesetzt, wo Wilhelm begraben ist. Sehr wahrscheinlich
erhielt sie ihre Ruhestätte im Kloster Mehrerau in Vorarlberg, dem Hauskloster
ihres Geschlechts.5)

Das L e u c h t e r w e i b c h e n stellt also sehr wahrscheinlich
Wilhelms Tochter Ursula, Gräfin Truchsess von
Waldburg dar, die sich zum Beten in der Grabkapelle
ihrer Großeltern und deren Ahnen anschickt.

Der Besitz Basler Klöster im Dorf
und Bann Oedingen

Von Karl S e i t h
A.

Lage, Boden und Siedlungscharakter

Zwischen der Lücke, dem alten Ubergang vom Wiesen- ins Kander- und
Rheintal, und der Bastion des Tüllinger Berges stößt von der 450 Meter hohen
Rippe des Bergzuges (Gewann „Ebene" und „Giesinplatz") ein Sporn gegen die
Mündung des Kandertals vor, der im Mittel 250 Meter Meereshöhe mißt. Auf
diesem Sporn liegt das Reb- und Ackerbaudorf ö 11 i n g e n.

Der Grund und Boden besteht aus Löß und Lößlehm, der Höhe zu umrahmt
von Elsäßer Molasse; auf der Höhe selbst liegt Tüllinger Kalk in den

3) Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 14, Basel 1915. Karl
Stehlin, Ein spanischer Bericht über ein Turnier in Schaffhausen im Jahr 1436.
S. 168 f.

4) M. Merkle, Vorarlberg nach den von dem Pfarrer Weizenegger gesammelten
Schriften. Innsbruck 1839. 3 Bände.

6) Mehrerau nach 1803 abgebrochen. Die Quadersteine wurden zum Bau des Hafens
Lindau verwendet.

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