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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0037
noch verbreitete Namensform „Brotbeck" übergegangen. Gemäß dem Lehenbrief
des Jahres 1563, der mit den Pflegern des Gotteshauses, Petri, Leyderer
als Ratsherren und dem Stadtschreiber Heinrich Falkner, abgeschlossen wurde,
erfahren wir, daß der Beständer den Hof auf 16 Jahre gepachtet hatte. Die
Schafherde besteht aus 200 Tieren, die von einem Hirten geführt werden. Das
Salz erhält der Hirt zur Hälfte von Klingental, zur andern vom Meier. Der
Ertrag fällt hälftig dem Kloster und dem Meier zu. An den Verwalter in Basel
sind abzuliefern: 14 Viernzel Dinkel und 10 Viernzel Hafer.

Aber es ruhen noch andere Lasten auf dem Hof:
Dem Damenstift in Säckingen fallen 2 Saum roter Wein zu, der nach Stetten

bei Lörrach zu liefern ist
der Pfarrer zu Weil erhält 15 kleine Sester Roggen und 4 Schillinge für eine

Jahrzeit

dem Domstift zu Basel werden 9 Schillinge und 2 Hühner entrichtet

dem Markgrafen muß er in der Fastenzeit während drei Tagen die Hunde

samt den Jägern und einem Pferd halten und verpflegen
der Bannwart erhält zur Nachtzeit Platz und Lagerstatt

kommen die Pflegherren von Basel auf den Hof, so steht ihnen die Herberge
zur Nacht und den Pferden die Stallung zu.

1590 ist der Große Meierhof in den Händen Hans Gerwigs von Weil.

Hatte es schon Späne gegeben zu Meier Brotbecks Zeiten, wo Landvogt
von Anwil zu Rötteln den Klingentaler Pächter angriff wegen der Nutzung
der Eckerich-Weide der Schweine und der Anzahl der Schafe, so wurden die
Übergriffe durch den Landschreiber und markgräflichen Lehenmann Dr. Michel
Rappenberger, der überdies auch einen klingentalischen Hof gepachtet hatte,
gesteigert. Er hatte 1589 auf seinem markgräflichen Lehengut das Wasser
geschwellt und dadurch die Straße zu den Meierhöfen des Klosters beschädigt.
Bürgermeister Bonaventura Braun und der Rat der Stadt Basel bitten in
Rötteln um Zurechtweisung des Leheninhabers. Rappenberger hatte diese
Schwellung zur Wässerung seiner Burgmatten ergriffen — also der Matten um
das Schloß Otlikon, später „Friedlingen" genannt — der Bach kam vom
ötlinger Wald herab und mündete in den Weiher des Meierhofs. Diesen Bach
grub Rappenberger oben ab und richtete ihn in die Straße zum Meierhof
und von hier durch einen kleinen Graben in seine Matten. Der Bach lief aber
in die Krautgärten und riß die Straße auf. Der Schaffner hatte wohl den Landschreiber
belehrt, es hatte aber nichts geholfen.

Von 1617—1633 war Georg Polli von Basel Pächter des Großen
und Kleinen Meierhofs. Er hat viel Nutzen für sich herausgezogen und mit
dem Kloster nicht geteilt. Er hatte im Dreißigjährigen Krieg mancherlei
Ungemach auszustehen. Mansfeldisches und schwedisches Kriegsvolk hatte sich
24 Wochen lang in seinen Hof gelegt, 2 Hämmel und 16 Lämmer mußte er
einem Leutnant in Weil abliefern, die Cortenbachischen Soldaten in Kirchen
nahmen ihm 6 Hämmel und Schafe von der Herde weg, Pferde führten sie
fort, den Hausrat zerschlugen sie. Polli sah auch das Feuer aus dem „Neuen
Haus" des Markgrafen herausschlagen, 1636 mußte er Bauholz zur Hüninger
Schanze stellen, wo der Obristfeldzeugmeister Freiherr von Reinach kommandierte
. Doch wurde er nicht zum Schanzen beigezogen. Der kleine Wald beim
Neuen Haus litt schwersten Schaden. Eine Seuche hatte die Schafherde auf
die Hälfte ihres Bestandes dezimiert.

1641 gelangte der Hof und die Schäferei an Andreas Meyer, den
Basler Burger und Gastgeber „zum Roten Ochsen" in Kleinbasel, auf 6 Jahre.
Die Behausung hatte durch den Krieg allerhand Beschädigungen erlitten, so daß

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