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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0042
Der mächtige Turm hat einen Umfang von 9 Metern; seine Mauern sind
rund 3,20 m dick, auf der nördlichen Seite zum vermutlichen Burghof etwas
schwächer. Rückschlüsse auf die Höhe lassen sich erst im Lauf der weiteren
Untersuchung feststellen.

Das Innere des Turmes wurde ausgeräumt bis zur Fundamentverstärkung,
die auf gewachsenem Löß steht. Unter dem Turmfundament wurde eine Grube
angeschnitten, in der frühmittelalterliche Scherben gefunden wurden. Dies
könnte den Schluß zulassen, daß der Burghügel schon vor dem Turmbau von
Menschen bewohnt war.

Zusammenhänge der Anlage, die sicher vorliegen, sind bis heute nicht gefunden
worden; das ganze Gelände der Anlage umfaßt eine Fläche von ca. 20
auf 30 m und ist von Humus, Steinen, Mörtel und Schutt bedeckt.

Wohl wurde das Unterholz entfernt, doch stehen überall noch starke
Bäume im Weg, die erst im Herbst entfernt werden können.

Ein Zugang zur Burg, Tore oder der Anschluß von Befestigungen, wurden
nicht gefunden. Am äußeren Ring der Ausgrabung wurden im Schutt einige
Verfärbungen festgestellt; sie können von Pallisadenpfählen herrühren. Genaues
ist erst nach weiteren Untersuchungen festzustellen.

Im Anschluß an den Turm scheint auf dem Westplatz wenigstens ein Gebäude
gestanden zu haben. Dort wurden verbrannte Balken, verbrannte Lehmmassen
und Mörtel gefunden, ebenfalls Reste und erhaltene becherartige Gefäße
, vielleicht Ofenkacheln. Funde, die eine genaue Datierung ermöglichen,
sind bisher nicht gemacht worden.

Eine merkwürdige Erscheinung bilden die im Viereck angelegten, rechtwinkligen
Steinsetzungen, die wohl entweder den Löß festhalten sollten oder
die Pallisaden stützen mußten. Die Art der äußeren Befestigung konnte jedoch
unter den jetzigen Suchumständen nicht gefunden werden. Zwischen teilweise
behauenen Steinen lagen verbrannte Balken. Im weiteren Brandschutt mit verschieden
ausgerichteten Balken lagen verbrannte rote Lehmmassen.

Im Osten fällt der Burghang zu einem Graben ab, der die Anlage vom
dort ansteigenden Berg trennt: sicher der Halsgraben.

Die Schwierigkeit der Lösung des Problems ist die absolute Voraussetzungs-
losigkeit dieser Anlage; es sind keinerlei Nachrichten darüber vorhanden. Um
weiter zu graben, muß der gesamte Hügel vom Waldbestand befreit werden,
dann ist der Schutt vorsichtig abzuräumen, damit man von allen Seiten arbeiten
kann. Erst dann sind genaue Feststellungen möglich. Die jetzigen Suchgräben
lassen erst Schnitte zu, die noch kein Gesamtbild ergeben.

Wenn neue Mittel bereitstehen, kann im Herbst die Arbeit fortgesetzt werden
, damit dieses Denkmal der Geschichte am Oberrhein vor seinem Verschwinden
erforscht werden kann. Erst dann wird es möglich sein, die Bedeutung
und die Rolle dieser Anlage geschichtlich einzuordnen.

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