Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0049
(1345) darauf hindeuten. Wambach gehört zum kaltenbachischen Gebiet und
erscheint erstmals im Jahre 1352. 1572 gehört es zur Vogtei Vogelbach, und noch
heute laufen die Heiratsverbindungen vom hinteren Kandertal herüber ins obere
Tal der Köhlgartenwiese. 1572 arbeiten in den Wäldern bei Wambach die Glasmacher
, die den 30jährigen Krieg überstehen.

Wie hoch über dem hinteren Kandertal die Burg der Herren von Kaltenbach
lag, so lag über dem Talkessel von Wies bei Wambach die Burg der Herren
von Wies. Das Dorf besaß also seinen eigenen Ortsadel. Die Burg ist wohl
verschwunden, doch hält der Flurname „Burgacker" die Erinnerung daran wach.
Als der Edelfreie Konrad I. von Rötteln um 1250 seine Burg in der von ihm eben
gegründeten Stadt Schopfheim erbaut, da folgen ihm auch seine edeln Gefolgsleute
und Lehensträger, um mit ihren stattlichen Höfen den Mauerkranz der jungen
Marktstadt zu füllen. So erscheinen 1258 bereits die Brüder Ulrich und
Walter von Wies als Inhaber einer Hofstatt. 1367 lebt der Edelknecht
Walter von Wies. Von ihnen und ihrem Lehensbesitz mag in einem späteren
Aufsatz in diesen Blättern die Rede sein.— Mit gespannter Aufmerksamkeit
folgte die Zuhörerschaft diesen Ausführungen, und es war wohl der schönste Lohn
des Tages, daß dem Wunsch Ausdruck gegeben wurde, bald wieder die Arbeitsgemeinschaft
in Wies begrüßen zu dürfen. Uns aber blieb die Freude, einer verkehrsfern
liegenden Gemeinde im „Wald" einen Nachmittag bereitet zu haben,
der nachwirken wird. K. Seith

Bücher- und Zeitschriftenschau

Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. 52. Band. 1953. Darin berichtet
Martin Strübin von S. 5 bis 13 über „Moorleichen in Kleinhüningen
bei Basel".

Der Fund ist schon auffallend, wenn man bedenkt, daß bislang Moorleichenfunde nur
in Friesland und Dänemark bekannt geworden sind. Die Versenkung nahe der Thingstätte
am Otterbach dürfte vielleicht der Zeit von etwa 300 bis 500 n. Chr. zuzuweisen sein,
also der heidnischen Zeit der Alemannen. Es handelt sich um die Leichen eines Mädchens,
dem die Hände auf dem Rücken gebunden waren, und um einen Mann. Im Schlick des
Sumpfes von Wiese und Otterbach wurde der germanische Rechtsspruch ausgeführt. Der
Exekutionsbrauch am Oberrhein dürfte „für das ganze Gebiet der Westgermanen auf die
Einheit von Rechtsempfinden und Rechtsform, wie sie Tacitus ohne Einschränkung schildert
", einen Hinweis abgeben.

Reinhold Rau verbreitet sich von S. 14 bis 36 über den „Beitrag der Basler Hochschule
zu den Anfängen der Universität Tübingen".
Basel ist schon ein halbes Menschenalter nach ihrer Gründung Vorbild geworden für
die von Graf Eberhard im Bart gestiftete Universität Tübingen, die ihren Unterricht im
Wintersemester 1477/78 eröffnete. Die Lehrer, die aus Basel dorthin berufen wurden,
waren Johannes Vergenhans (der schon dem jungen Grafen Unterricht erteilt hatte. Sein
Grab in der Tübinger Stiftskirche), Johann Heynlin, Konrad Veßler, Johannes Marchtolf,
Konrad Schöferlin, Alexander Marchtolf. Daneben gelangten noch einige weitere Magistri
von Basel an die neue Hochschule. Unter den vier oberdeutschen Hochschulen Basel,
Freiburg, Ingolstadt und Tübingen bestand ein reger Verkehr der Studenten, die damals
alle Freizügigkeit genossen: Schweizer, Bodenseer, Oberschwaben, Elsässer, bayerische
Schwaben. Markgräfler Namen sind nicht vertreten.

C. A. Müller, „Die Stadtbefestigung von Basel". 133. Neujahrsblatt,
herausgegeben von der Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen.
Basel 1955.

Der Verfasser stellt die Befestigungsanlagen in ihrer geschichtlichen Entwicklung dar
und gibt einen Plan und 14 Bilder bei. Nach einer Einleitung über Wesen und Wachstum
der Städte begleiten wir ihn vom römischen Kastell zur Bischofsburg in der Oberstadt,

123


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0049