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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 9
(PDF, 61 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0011
Die Gemarkung der Gemeinde Egringen in geologischer,
morphologischer und hydrologischer Hinsicht

Von Otto Wittmann, Lörrach
Mit 4 Abbildungen im Text

Noch im Lörracher Hügelland liegt im vordersten Feuerbachtal das Dorf
Egringen, knapp einen Kilometer oberhalb der Ausmündung dieses aus den
Kanderner Vorbergen kommenden Baches in die Rheinebene. Lößbedeckte Hügel
umrahmen das hier von NE1 nach SW sich erstreckende Tal. Sie erheben sich nach
NW zum Katzenberg (396,4 m), nach SE zum Läufelberg (392,9 m), der höchsten
Erhebung auf der Gemarkung. Auch die mäßig geböschten Hanglehnen
ziehen sich im allgemeinen in dieser Richtung hin und verleihen so dem Tal eine
große Weite. Die Talsohle, die gerade bei Egringen nur wenig ausgebildet ist, liegt
dort in etwa 268 m. Das Dorf schmiegt sich linksseitig vom Bach an den Fuß des
gegen SE mählich ansteigenden Hügels und hält sich so etwas über dem tiefsten
Talniveau. Der Hügelfuß liegt mitten im Ortsetter; daher liegt auch die nördliche
(untere) Ortsstraße tiefer als die südliche (obere).

Vom NW und nördlichen Hang des Läufelberges her zieht sich ein wasserführendes
Tälchen (Ransbächli) gegen den Feuerbach, der Lütte Grund; sein
Ursprung greift bis dicht unter die Höhe des Läufelberges. Von NW, vom Katzenberg
her, kommen zwei Lößtälchen herab; sie entsenden nur kleine, kurze Wiesenbäche
in den Feuerbach. Der östliche Teil der Gemarkung hat Anteil an dem vielverzweigten
Talsystem südlich Maugenhard, wobei das dort entstehende Wiesen-
bächlein (Sohlbächlein) auf etwa 1 km Länge die Gemarkungsgrenze gegen
Mappach (Maugenhard) bildet. Vergleiche hierzu auch Abb. 1.

Der größte Teil der Gemarkungsfläche, soweit er nicht den Talauen des Feuerbachs
und seiner Seitentälchen angehört, ist mit Löß (qL der geologischen Karte)
bedeckt. Dieses meist hellfarbige, hellgelblichbraune, leichte, poröse, kalkhaltige
und nährstoffreiche, staubfeine und doch wasserdurchlässige Gestein herrscht
daher auf der Gemarkung. Es handelt sich bei ihm um einen von den kalttrockenen
Winden während der letzten Eiszeiten aus den Schotterebenen des Rheintals ins
Hügelland verblasenen Staub. Die feinen Massen wurden dort am Boden von der
Vegetation festgehalten und so im Laufe der Zeit angehäuft, mitunter hinter
Hindernissen im Windschatten oft besonders stark, so daß wir auch in unserem
Gebiet Mächtigkeiten des Löß von oft weit über 10 m finden. Dabei wurden auch
die im Löß allenthalben zu findenden, charakteristischen kleinen Landschnecken
begraben. Die Lößböden sind wegen der Wasserdurchlässigkeit und des Nährstoffgehaltes
fruchtbare Ackerböden.

Noch vor der letzten Eiszeit entstand durch Verwitterung, also durch Bodenbildung
aus den älteren Lössen der Lößlehm (ebenfalls qL der geologischen
Karte). Im wesentlichen wurde Kalk vom kohlensäurehaltigen Sickerwasser gelöst
, im Bodenprofil abwärts transportiert und tiefer im Löß wieder ausgeschieden,
teils gleichmäßig verteilt, teils in oft absonderlich gestalteten, knolligen Ausscheidungen
bis Faustgröße, den Lößkindeln (Lößkonkretionen) angereichert.
Diese bilden mitunter richtige Horizonte (Läufelberg). Der Lehm ist im Vergleich
zum Löß kalkärmer bis kalkfrei und eisenreicher. Dem verdankt er auch seine oft
ins Rotbraun gehende Verfärbung. Auch die Struktur des Gesteins hat sich geändert
: aus dem fast strukturlosen Löß wurde ein bisweilen im Gefüge blättriges

1 Abkürzungen: N = Norden, nördlich; E = Osten, östlich usf.

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