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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 13
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0015
Die Blauen Letten gehen nur an wenigen Stellen und auf kleinster Fläche
zutage, so am oberen Ende des vom Katzenberg kommenden Tälchens (Tiefer
Graben), am SW-Fuß des Schaubergs und auf dem Schauberg in einer Höhe von
etwa 330 bis 340 m NN (vgl. Abb. 2). Es kann daher auch kaum viel über ihre
Ausbildung und ihr Profil beobachtet werden und wir sind auf die viel ausgiebigeren
Erfahrungen aus der Bohrung Schliengen 1013 angewiesen. Ihre Gesamtmächtigkeit
beträgt nach dem Ergebnis verschiedener Bohrungen bei uns etwa 300 m.

Die Elsässer Molasse nimmt eine größere Fläche ein und steht in den Sandlöchern
auf dem Läufelberg (westlichstes Sandloch auf Egringer Gemarkung) in
größerer Mächtigkeit an. Im Fischinger Sandloch sind immerhin 22 m Profil zugänglich
, zusammengefaßt etwa wie folgt:

oben 14,5 m verbackene, helle Sande mit Knauerbanken;

4,6 m streifige Sande und
unten 2,9 m tonig-streifige Sande mit Tonmergellagen7.

Die Gesamt mächtig keit der Molasse ist viel größer, als die 22 m Profil von
Fischingen vermuten lassen; sie läßt sich bei Rötteln auf etwa 190 m schätzen und
erreicht in der Bohrung Allschwil II mehr als die 248 erteuften Meter.

Die Aufschlüsse am Läufelberg zeigen folgende charakteristische Erscheinungen:

1. Oft bis zu 50 cm dicke, flache Sandsteinlaibe innerhalb der Sande, das sind konkretionär
durch das von oben zusitzende kalkreiche Sickerwasser verfestigte, steinharte Sandmassen
innerhalb der sonst nur ganz wenig verbackenen Feinsande; meist liegen diese harten
Sandsteinlaibe in der Schichtung;

2. zu bankigen und plattigen Sandsteinen verbackene Sandmassen, die durchweg in der
Schichtung liegen; meist sind bis 25 cm dicke Bänke entstanden, oft sind es aber auch nur
wenige Zentimeter dicke Platten;

3. häufig sind die Sande auffallend gestreift, was durch einen Wechsel der Korngröße und
des Glimmergehaltes sowie wechselnden Gehalt an bindiger Tonsubstanz und daher
verschiedene Wasserdurchlässigkeit und damit Verwitterung veranlaßt ist; so entstand
auch die häufige Roststreifung;

4. in einzelnen Lagen, besonders in gewissen gröberen und stark glimmerigen und daher
hellen Lagen, sind Pflanzenreste angereichert, deren Erhaltung nur leider so schlecht ist,
daß sie nicht einwandfrei bestimmt werden konnten; das Vorkommen ist wiederholt in
der Literatur erwähnt.

Im ganzen bildet die Folge vom Läufelberg nur den untersten Teil der Gesamtfolge
der Molasse (entsprechend den Unteren Cyrenenmergeln des Normalprofils),
worauf ja auch die zu den liegenden Blauen Letten überleitenden tonmergeligen
Lagen deuten. Die höheren Teile des Profils, und zwar der größte Teil der Gesamtfolge
der Elsässer Molasse (entsprechend den Oberen Cyrenenmergeln des
Normalprofils) ist auf unserer Gemarkung bereits wieder abgetragen.

Auch am Hang des Schauberges kommt die tiefere Molasse in einer Höhe von
etwa 300 m NN heraus. Wir finden sie weiter am östlichen Waldrand des Lütte
Grund und am Wolfsweg am NW-Fuß des Großholzes.

Die Schichtfolge der Bohrung Schliengen 1013 umfaßt damit praktisch alle auf
der Gemarkung zutage gehenden Schichten.

Interessant sind auch die LagerungsVerhältnisse. Schon zeitig (Würz 1912)
wurde beobachtet, daß am Schauberg-Läufelberg die Folge Blaue Letten-Elsässer
Molasse zweimal in verschiedenem Niveau erscheint: einmal in tieferem Niveau
am Schauberg, wo die Blauen Letten in und nördlich Fischingen den Hügelfuß
bilden und bis in die Ebene verschlipft sind, während die Molasse die Hügelkante
bildet, weil sie standfest ist, und damit die Verebnung des Schauberges bedingt;

7 Das detaillierte Profil der Molasse im Fischinger Sandloch am Läufelberg siehe in
Erläuterungen zu Blatt Lörrach 1952, S. 75—77.

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