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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 20
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0022
baren Lößböden sind die Grundlage des existenzbedingenden Ackerbaues (vgl.
oben), denn auch unser Dorf ist zunächst ein Dorf von Ackerbauern. Auch der
Rebbau hat den Lößboden nicht gescheut. Die schweren, mitunter nassen Lehmböden
bleiben dagegen dem Grasland überlassen. Wo Gemeinden wie dieunsrige
weiter ab vom geschlossenen Waldland liegen, findet man auch auf Löß und Lehm
immer wieder kleinere Waldbestände, so hier auf dem Großholz. E vom Großholz
greift der Wald auch auf die feuchten Gründe der in der Kurve der Straße
Egringen-Wollbach vorhandenen Talspinne über (bei P.293.0 der Karte). Auch
oben auf dem Läufelberg, wo die an sich weniger fruchtbaren und zudem steil
geböschten Sandausstriche sich finden, haben diese zum Aufstocken kleiner
Gehölze Anlaß gegeben.

Rebland findet sich heute vornehmlich im Bereich des Ausstreichens der
tertiären Gesteine, auf den lettigen und sandigen Böden und deren Hangbildungen,
also am Schauberg und am Läufelberg. Dicht nördlich unserer Gemarkung gibt
es einen schönen Beweis für diese Nutzungswahl: mitten im Wald des Katzenberges
findet man ein kleines Rebareal, das - wie genaueres Zusehen zeigt - auf
einem kleinen Fleck schweren Tonbodens der Blauen Letten angelegt ist, während
rundum auf den nährstoffarmen, wenn auch leichteren Böden des Buntsandsteinschotters
Wald stockt. Auch auf den trockenwarmen, weil gut durchlässigen Böden
der Molassesande wurde die Rebe heimisch, stehen doch allenthalben im Lörracher
Hügelland auf diesen Böden Reben, so auf dem Schauberg, Läufelberg, Hummelberg
, um Binzen, im Ötlinger Berg, im westlichen Weiler Berg, ja sogar bei Rötteln.

In den kleineren Lößtälchen findet man Grasland, ja Wässerwiesen, soweit
die Gefällsverhältnisse das erlauben. Auch im Feuerbachtal selber mit seinen
mergelig-sandigen Aueschüttungen trifft man durchweg Wässerwiesen.

Die Untergrundverhältnisse bestimmen auch die Verteilung des Tal- und
Schichtgrundwassers und seine Ergiebigkeit. Die Blauen Letten sind - abgesehen
von gelegentlichen sandigen Einlagerungen - wasserundurchlässig, während
die hangenden Molassesande trotz ihres kalkigen Bindemittels etwas Wasser
zu speichern vermögen, besonders in gröbersandigen Lagen. An der Grenze der
Letten als Sohlschicht zu den Sanden als Wasserleiter und Wasserspeicher finden
wir daher immer wieder Quellen, so um Maugenhardt (Gewann Im Weier), im
Lütte Grund, am Läufelberg und am Schauberg. Im Lütte Grund und am Schauberg
hat das Durchstreichen der Randverwerfungen des Läufelberghorstes unzweifelhaft
Einfluß auf die Lage der Quellen.

Quellen im Lütte Grund dienten bisher allein der Wasserversorgung des
Dorfes. Vier gefaßte Quellen ergaben am Stichtag (14. 4. 1949) eine Schüttung
von 1,125 1/sec, die aber auch bis 0,95 1/sec zurückging. Eine am Stichtag noch
ungefaßte Quelle schüttete 0,183 1/sec. Auch Fischingen, Eimeidingen und Binzen
nützen Quellen dieses Horizontes für ihre Versorgung. Da diese Quellen aber
übereinstimmend geringe Schüttung und stark schwankende Ergiebigkeit zeigen,
reichen sie in keinem Fall mehr zur Versorgung aus.

Im Feuerbachtal selbst finden wir wegen der geringen Mächtigkeit und mergelig-
tonigen Ausbildung der Talauefüllung praktisch fast kein Wasser. Eine nahe dem
Ortsetter am Feuerbach versuchte Wasserbohrung hat unter 1,65 m Schwemmlehm
und 0,65 m hart gelagertem lehmigem Kies mit etwas Sickerwasser bereits
in 2,65 m Tiefe den anstehenden Blauen Letten angetroffen8.

8 Hier eine kurze Bemerkung über die im Feuerbach selber zur Verfügung stehenden
Wassermengen. Das Flußgebiet des Feuerbachs umfaßt von den Quellen am Rüttenen bei
Feuerbach bis zum Engebach insgesamt 42,78 km2. Bei Kirchen wurde in längerem Durchschnitt
gemessen Mittelwasser 0,30 mVsec, Niederwasser 0,19 mVsec (während des größeren
Teils des Sommers) und eine Wasserklemme von 0,09 mVsec festgestellt (häufig in den
Monaten August und September). Das größte der Statistik bekannte Hochwasser brachte

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