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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 32
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dem Rotbart (Barbarossa) und seinem Enkel Friedrich II. ein. Gegen Ende seines
Lebens unternahm auch Friedrich Rotbart im Jahre 1189 einen Kreuzzug ins
heilige Land, auf dem er beim Durchreiten eines Flusses in Kleinasien ertrank.
Auch hier blieb ein Herr von Rötteln, Dietrich III., mit vielen anderen Rittern
draußen in den Weiten von Steinen und Wüsten. Vorher schon war in einer Auseinandersetzung
Barbarossas mit Papst Alexander III., der schließlich gegen ihn
den Bannstrahl schleuderte und seine Anhänger mit dem Interdikt belegte, wo
keine Messe mehr gelesen, keine Taufe, keine Hochzeit, keine Beerdigung mehr
unter geistlicher Mitwirkung stattfinden durfte, wo keine Glocke mehr erschallte,
Aufruhr entstand. Dies ergrimmte die Basler Bürger derart, daß sie die bischöfliche
Burg erstürmten und den Bischof vertrieben. Einzig die Brüder des Franziskanerordens
verrichteten ihren Dienst der Liebe an Armen und am geistlichen
Amt weiter.

Barbarossas Enkel Friedrich IL, der das Elsaß als „das geliebteste seiner Erbländer
" bezeichnete, erließ ein folgenschweres Reichsgesetz in den Jahren 1220
und 1231: Der Besit^ der Herzöge und der Adeligen wurde als erblich erklärt. Damit
kamen die Landesfürsten auf. Sie konnten nicht mehr abgesetzt werden; Eigenbesitz
ihres Hauses und übertragenes Lehensgut des Reiches verschmolzen, so daß
der Kaiser nur noch über geringes Reichsgut verfügen konnte. Nach seinem Tode
im Jahre 1250 und dem Tod seines Sohnes Konrad IV. im Jahre 1254 begann ein
wüstes Fehdewesen der kleinen und großen Herren in ganz Deutschland. In der
Vorahnung des Kommenden hatte der Südtiroler Walther von der Vogelweide
noch zu Lebzeiten Friedrichs IL, der ebenfalls vom Papst gebannt worden war,
ausgerufen:

„So we dir, tiuschiu zunge
wie stet din ordenunge
daz nu diu mucke ir künic hat
und daz din Ere also zergat!
bekera dich, bekere!"

So weh dir, deutsche Zunge,
wie steht deine Ordnung,
daß nun die Mücke ihren König hat
und daß deine Ehre also zergeht!
Bekehre dich, bekehre dich!

7. Ein Graf aus dem Alemannenland wird Kaiser

In dem Wirbel dieser Kämpfe, die das Raubrittertum aufblühen ließen und
jeden Kaufmannszug und jedes Rheinschiff in tödliche Gefahr brachten, wo hohe
Lösegelder erpreßt wurden, ragte im Südwesten ein tatkräftiger Graf hervor, ein
fähiger Kriegsmann, ein guter Verwalter, ein sparsamer Haushalter. Er hatte
seinen Besitz an der Aare und im Sundgau. Es war Rudolf von Habsburg.

Zwischen ihm und dem Bischof von Basel hatten sich heftige Kämpfe entsponnen
, die die Stadt Basel eine Belagerung erleben ließen. Während Rudolf
1273 vor Basel lag, erhielt er in der Nacht die Kunde, daß er zum König gewählt
worden sei. Sein erstes Wort war: „Friede, Friede!" Als die Basler Wachen auf
Mauern und Toren den jauchzenden Ruf vernahmen, öffneten sie die Tore. Aus
Häusern und Gassen strömten die Menschen hervor und empfingen den König als
Haupt des Reiches, als Erneuerer des Landfriedens, als Schirmer der Straßen und
Ströme. Auf einem Schiff kam seine Gemahlin den Rhein heruntergefahren, um
an der Seite ihres Herrn ins Reich einzuziehen. Er bricht die Nester der Raubritter
und stellt die Sicherheit der Straßen wieder her. In diesen Jahren beginnen die urkundlichen
Nachrichten über St. Gallen in Egringen, Maugenhard und Fischingen und der Verkauf
seines Hofes und seiner Güter an das Spital der armen Dürftigen in Basel. Er beginnt
im Jahre 1284; der förmliche Vertrag wird am 28. August 1392 in St. Gallen abgeschlossen
.

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