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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 38
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Schanzwerken zu arbeiten, worauf er mit seinen Lombarden und Pikarden die
Tore genommen und die Stadt besetzt hätte. Er wurde gefangengenommen und
enthauptet. Die „Niedere Vereinigung" entstand im Elsaß; ihr Ziel war, wie das
der Schweizer und Österreichs, die Niederringung Burgunds. Die Pfandsumme
war von den elsässischen Städten aufgebracht und zurückgezahlt worden. 1476
wurde Karl bei Granson und Murten, Wll bei Nan%ig geschlagen und verlor hier
in der Schlacht das Leben.

Im Februar 1476 waren 500 Markgräfler, die sich bei Weil gesammelt hatten,
nach Biel und Neuenburg gezogen und hatten die Zihl-Linie besetzt, um hier mit
Bernern und Solothurnern das Land vor einem Einfall des Burgunderheeres zu
sichern. Jedes der 4 Viertel hatte seinen Auszug bestimmt, und so dürfen wir annehmen
, daß auch Egringer dabei waren. Gewiß hat jedes Dorf Streiter entsandt.
Sie waren wohl bewaffnet mit Spieß und Helmbarte, Dolch und Degen und geschützt
durch Helm und Krebs (Brustpanzer).

Markgraf Rudolf stand bei diesem Kampf auf Seiten der Eidgenossen. Da aber
gleichzeitig sein Sohn auf burgundischer Seite diesem Feinde beistand, waren die
breisgauischen Herrschaften in Gefahr, von Solothurnern oder Elsässern überfallen
zu werden. Um ihre Bürger vor Schaden zu bewahren, erschienen 2 Berner
Hauptleute und ließen sich zum Ärger der Basler und Züricher von der vereinigten
Landschaft den Treueid schwören. Das traf auch die Mannschaft von Egringen,
Fischingen und Maugenhard.

Gegen Ende seines Lebens hat sich Rudolf meist in seiner Heimat aufgehalten.
1477 oder 1478 war seine Gemahlin Margarete von Vienne hier gestorben und hatte
ihr Grab in der Klosterkirche von Sitzenkirch gefunden, wo auch Markgraf Otto
und ihr Schwager Hugo ihre Ruhestätte hatten. Der alte Markgraf widmete sich
der Verwaltung seiner Herrschaften, war auf Sparsamkeit und Genauigkeit in der
Pflichterfüllung seiner Beamten bedacht. Am 12. April 1487 ist er gestorben. Doch
war sein Sohn bei der Bestattung nicht anwesend.

Die Erbin der burgundischen Herrschaft war Karls Tochter Maria. Mit ihr
verband sich der Kaisersohn Maximilian. Als dieser das Erbe übernehmen wollte,
eilten auch französische Kräfte herbei. Erbitterte Kämpfe entspannen sich um das
Erbe; die Franzosen wurden besiegt und zurückgeworfen. Doch hatten sie Burgund
schrecklich verwüstet.

12. Markgraf Philipp führt 1499französisches Geschüt^ %um Kampf gegen das Reichsheer

den Schweibern %u> Er stirbt 1503 im französischen Dienst.

Philipp von Hochberg-Sausenberg war nach dem Tod Karls des Kühnen auf die Seite
Frankreichs getreten. Dessen König ernannte den erst 23 jährigen zum „Marschall
von Burgund", gab ihm seine Nichte Margarete von Savoyen zur Gemahlin; er
wurde Mitglied des königlichen Rates, zuletzt Gouverneur und Großseneschall
der Provence und Frankreichs. Er weilte wenig in der breisgauischen Heimat.
Doch war er im August 1494 auf Schloß Rötteln zugegen, als der sogenannte
„Neue Bau" errichtet war. Über dessen Portal befindet sich sein Wappen mit dem
savoyischen Kreuz seiner Gemahlin. Am 1. September 1503 starb mit Philipp der
letzte Markgraf aus dem Hause Hachberg-Sausenberg. Er hinterließ die Tochter
Johanna.

Der Reichsreform des Kaisers Maximilian hatten sich die Eidgenossen versagt.
Sie wollten keine Reichssteuer; sie wollten sich dem Reichskammergericht nicht
unterstellen; sie wollten nicht Mitglieder des „Schwäbischen Bundes" zur Sicherung
des Landfriedens werden. Sie neigten sich Frankreich zu und gestatteten
seinem König, Reisläufer in ihren Gebieten zu werben - mit Ausnahme Berns.
Der Gesandte sparte nicht mit Dublonen; die Häupter der kleinen Regierungen

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