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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 92
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Auch die Verwaltungsorganisation war dem fränkischen Muster angeglichen:
über das unterworfene Alemannenland wurde das Netz der Gaue geworfen. An
der Spitze eines Gaues stand der Graf, der die höchste militärische, richterliche und
finanzielle Macht in Händen hielt.

So tritt nun die Abtei St. Gallen im Schirm und Auftrag des Frankenreiches in
den alemannischen Raum ein. Im Lauf weniger Jahrzehnte erhielt sie eine Unzahl
von geschenkten Gütern, die sich über das ganze alemannische Land erstrecken,
bis an den Lech und tief ins württembergische Land hinein. Sowie das Bistum
Konstant die ursprünglich selbständigen iro-schottischen Klöster unter seine Aufsicht
nimmt und sie seinem Machtbereich einfügt, wird Konstanz zum alemannischen
Bistum, zum größten Bistum im Kranz der übrigen deutschen kirchlichen
Machtbereiche.

Da aber St. Gallen den großen weit zerstreuten Besitz nicht verwalten und beschützen
kann, gab es bestimmte Teile an einen weltlichen Herrn aus, der stellvertretend
über die Rechte und den Besitz des Klosters wachte. Er war der Vogt und
hatte vor allem das Gerichtswesen in seinen Händen, bezog auch davon gewisse
Abgaben. So war es auch in Egringen, wo das Kloster St. Gallen ein Haus mit
Garten, Äcker und Matten im Bann des Dorfes in Besitz hatte. Diesen Besitz gab
die Abtei als Lehen aus und verband damit auch die Vogtei.

2. Der St. Gallische Dinghof

Im Jahre 758 stoßen wir zum ersten Male auf eine Schenkung zugunsten der
Abtei. Ein Mann namens Strachfrid übergibt Grundbesitz in Egringen an das
bekannte und von den fränkischen Hausmeiern begünstigte Kloster. 763 folgt
Gundpert diesem Beispiel, indem er 2 Hörige mit ihren Huben und seinem eigenen
Besitz in dem Dorf an St. Gallen übergibt. 775 schenkt Atta, wohl eine freie Frau,
abermals 2 Hörige, und im Jahre 800 überträgt ein dem höheren Stand angehörender
Herr Wolphoto^ von Egringen den vierten Teil der Kirche des hl. Petrus zu
Fischingen an das Gotteshaus St. Gallen. In diesem Herrn Wolphotoz tritt sehr
wahrscheinlich ein Glied des Egringer Dorfadels in Erscheinung. Vielleicht geht
auch die erste Burg in ihren Anfängen auf ihn zurück - ein gemauertes Haus mit

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