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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 94
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Kreuzzügen der Kaiser Konrad und Friedrich Rotbart ihr Leben gelassen. An
ihrem Hof spielen die Ritter von Lene als Gefolgsleute eine Rolle, aber ihr Besitz
ist klein. Die Klöster liebten es, lieber kleine Herren als Vögte über ihre Güter einzusetzen
als große Adelige, die ihren Rechten gefährlich werden konnten. Die
Geschichte St. Gallens enthielt Beweise genug, die davor warnten.

Als Wilhelm von Lene starb, hinterließ er seine Gattin Elisabeth und die Tochter
Agnes. Diese nahm den Schleier und trat in das Kloster St. Clara in Freiburg ein.

Lene

Das Lehengut aber gaben sie 1284 an das Spital der armen Dürftigen in Basel um den
Zins von 4 Pfund 5 Schillingen Breisacher Münze, der jährlich auf den St.-Gallen-
Tag an die Abtei zu zahlen war. Sollte das Spital je das Gut oder Teile davon verkaufen
wollen, muß es diese zuerst dem Kloster anbieten. Lehnt dieses aber ab, hat
das Spital das Recht, den Verkauf selbst vorzunehmen. Dabei sollen die Leute des
Klosters auf ihren Gütern verbleiben und ihre Zinsen weiter bezahlen. Sie dürften
„in keinem Weg bekümmert werden wider Recht und Gewohnheit".

Die Oberherrlichkeit hatte aber immer noch St. Gallen in Händen. Es übertrug
dem Ritter Bertold von Ramstein das Lehen zu Egringen, und dieser gab die Leute
im Hof und die Vogtei über alles Gut, das zum Hof gehört, an den Ritter Heinrich
von Lene um eine Rente von 36 Mark Silber. Sollte dieser leibliche Erben gewinnen,
mögen auch diese die Vogtei zu Lehen von den Ramstein empfangen. Diese Abmachung
wird von Heinrich von Lene im Oktober 1299 bestätigt. Bertold von
Ramstein, ein Ritter, war durch Heirat Herr zu Binzen. Seine Schwester Adelheid
war mit dem Ritter Conrad von Grünenberg verheiratet; deren Sohn Arnold wurde
nach dem Tode seines Oheims Herr zu Egringen und nach ihm seine Nachkommen
bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts.

Eine Reihe von Streitigkeiten werfen ein Licht auf die Schwierigkeit der Erhaltung
des Spitalbesitzes, wie z. B. 1323 der Grünenberg mit dem Edelknecht
Heinrich vor Gassen, dem Hagendorn genannt, und mit dem von Lene über
die Vogtei des St.-Gallischen Besitzes in Egringen, in der der Ritter Johann
von Eptingen, genannt Büliant, als Schiedsrichter angerufen wird, aber an den
nächst höheren Dinghof des Spitals zur Entscheidung geht; weiter 1329 um ein
Schuppisgut und einen halben Hof einer Hube mit Haus, Hof, Garten und einem
ziemlichen Grundbesitz, das „der Lampollen Gut" genannt wird und das Burchart
Widemer von Egringen und sein Sohn Johann dem Leutpriester Ulrich zu
St. Martin in Basel um 15 Pfund Basler Stäbler verkauft haben; und 1377, wo der
Vogt und viele Bürger von Egringen in einem Streit zwischen den Spitalmeistern
und dem Basler Bürger Munchart, wo sie vor diesen und den Zeugen Conrad
Biegger und Guntzschi von Grünenberg aussagen müssen über den Verkauf eines

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