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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 154
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0156
Kammer Insiegel demselben beigedruckt - und ihm Michael Bühler zu sein u.
seiner Erben legitimation zugestellt worden.

So geschehen Karlsruhe d. 29. Jan. 1789

Doch scheint der erste Sonnenwirt wirtschaftlich nicht glücklich gewesen zu
sein. Über Versteigerungen gelangte das ganze Anwesen mit dem Realrecht im
Jahre 1805 durch Erbschaft an die Ehefrau und somit auch an die Familie des
Christian Becherer, der gleichzeitig Bäcker war und der Wirtschaft noch einen
Krämerladen anhängte. Aber auch dieser an sich tüchtige Mann hatte nicht den
rechten Erfolg finden können: Ein wenig harmonisches Familienleben und dazu
eine starke Konkurrenz durch den Maienwirt und späteren Rebstockwirt Gemp
zwangen ihn zur Aufgabe seines Betriebes. Über zwei weitere Versteigerungen
(s. Haus-Besitzfolge Nr. 33) und Besitzer erwirbt Johann Jakob Müller im Jahre
1859 die Wirtschaft; der jetzige Wirt trägt den gleichen Namen, er ist verheiratet
mit der Enkelin des ersten Müller.

2. Der „Rebstock" bei der Kirche an der oberen Gasse verdankt wohl seinen
Anfang dem für eine Gaststätte seinerzeit gut eingerichteten Arzthaus in günstiger
Lage am westlichen Dorfeingange. Der Lörracher Arzt Dr. Zollikofer hatte das
Haus nach dem Ankauf vom letzten Dinghofmeyer Hansjerg Hopp im Jahre 1823
umgebaut und eingerichtet. 2 Jahre später erwarb das Anwesen der Maienwirt und
Altvogt Jakob Gemp, wohl schon mit dem Plan, am Ort der früheren Taferne
ein Wirtshausschild herauszuhängen. Er bat nämlich umgehend das Bezirksamt
um das Realrecht für das „Goldene Lamm". Trotz schwerster Bedenken und
heftiger Abwehr von Seiten des Sonnenwirts Becherer wurde ihm das Schankrecht
im „Rebstock" für seine Person, zunächst nur auf Lebenszeit, bewilligt und er
zahlte dafür am 29. Febr. 1827 78 fl Conzessionstaxe. Gleichzeitig führte er aber
auch die Pacht der Gemeindewirtschaft weiter. Das führte in der Folgezeit zu
gewissen Reibereien in der Gemeinde. Deshalb verpflichtete er sich, zunächst auf
6 Jahre, bis 1833, jährlich 20 fl als Abfindung in die Gemeindekasse zu bezahlen
und danach laufend Hfl, wenn kein höheres Angebot bei der Versteigerung der
Pacht eingehen sollte. Das war klug und für beide Teile nicht zum Schaden.

Durch die Tochter Gemps - Kunigunde - erbte Andreas Hagist von Haltingen
das stattliche Anwesen. Als dieser im Jahre 1853 mit seiner ganzen Familie nach
Amerika auswanderte, verpachtete er die Wirtschaft zunächst auf 3 Jahre - 1851
bis 1853 - an Johann Aberer. Danach kaufte der Bürgermeister Johann Georg
Aberer die Wirtschaft mit allem Zubehörde - Tanzsaal, Gaststall und die ganze
Hofstatt -, um es 1856 an Johann Friedrich Aberer, den Urgroßvater des jetzigen
Wirts, weiterzugeben.

(S. Besitzfolge der Hofstätten Nr. 121 und DSB.)

Geschlechter kamen und gingen

Aber wir Heutigen sind mit ihnen verbunden und stehen am Ende ihrer Kette,
die wir weiterreichen.

Ihre ersten Namen begegnen uns zunächst als reine Vornamen in den frühen
Urkunden des 13. Jh. Im 14. Jh. verdoppeln sie sich, unterscheiden sich durch Beiworte
„groß" oder „klein", „alt" oder „jung", weiter durch Angaben ihres Standortes
, wie „HöfIi", „Linders" oder durch Beinamen, Übernamen: „genannt der
Schinder", „der „Kaffer", der „Weber". Die Herkunft der „Walser" verriet schon
1373 der „Walch". Um diese Zeit entstanden die Geschlechternamen, die „Zunamen
", die erblich weiter von Generation zu Generation gegeben wurden und
sich im Laufe der Jahrhunderte zum Teil gewandelt haben. Nur wenige dieser

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