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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 170
(PDF, 61 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0172
Bis vor 100 Jahren konnte man mit der Zunahme der Dorfbevölkerung
auch eine gleichlaufende Geburtenfreudigkeit erkennen:

Es wurden geboren:

1601-1610: 95 Knaben 80 Mädchen, insgesamt
Es wurden geboren:

1601-1610: 95 Knaben 80 Mädchen, insgesamt
1651-1660: 72 Knaben 48 Mädchen,
1701-1710: 85 Knaben 82 Mädchen,
1801-1810:122 Knaben 86 Mädchen,
1851-1860: 96 Knaben 89 Mädchen,
1901-1910: 76 Knaben 45 Mädchen,
1951-1958: 38 Knaben 47 Mädchen,

(Ab 1801 ohne Maugenhard)

insgesamt
insgesamt
insgesamt
insgesamt
insgesamt
insgesamt

175 Kinder

im Jahresdurchschnitt:

175 Kinder 9-10 Kn. u. 8 Mä.

7 Kn. u. 5 Mä.

8- 9 Kn. u. 8 Mä.
12 n. u. 8-9 Mä.

9- 10 Kn. u. 9 Mä.
7-9 Kn., 4-5 Mä.
5 Kn. u. 6 Mä.

120 Kinder
167 Kinder
208 Kinder
185 Kinder

121 Kinder
85 Kinder

Entsprechend verläuft auch die Ehekurve:

1651-1660: 31 Ehen, im Jahresdurchschnitt 3

46 Ehen, im Jahresdurchschnitt 4-5
50 Ehen, im Jahresdurchschnitt 5
50 Ehen, im Jahresdurchschnitt 5
48 Ehen, im Jahresdurchschnitt 5
36 Ehen, im Jahresdurchschnitt 4-5

Bei etwa gleichbleibenden Ehen verlief auch in unserem Dorfe wie überall im
Lande die Geburtenkurve nach unten.

1701-1710
1801-1810
1851-1860
1901-1910
1951-1958

Zur Lebenskurve unseres Dorfes

Während die Geburtenlinie im Dorfe in den letzten 50 Jahren rapide absank,
stieg in gleichem Maße die Lebenslinie, das Lebensalter, auf eine noch nie erreichte
Höhe. Vor 200 Jahren erreichte ein Mensch nur sehr selten die Achtziger (1701
bis 1710 nur 2; 1 Mann und 1 Frau). Die Alterspyramide des Dorfes hätte in jener
Zeit bei weitem nicht diese Gipfelbreite und -höhe erreicht, wie sie sich im Jahre
1958 uns vorstellt. Wohl war die Geburtenfreudigkeit jener Zeiten eine gesegnete,
aber auch der Todesengel der Kinder häufiger Gast. Bis zu einem Drittel der
Geborenen wurde von ihm im Kindesalter schon wieder abgeholt. Auch die
Mütter rief er gerne von der Wiege im besten Lebensalter (zwischen 16 und 45)
weg, in „Geburtsnöten". Die Pestzeiten haben ganze Kindergenerationen dahingerafft
; nachdem die Lücke wieder notdürftig geschlossen war, erreichte jede
Geschlechtsfolge ein oder mehrere Male die Ruhr, der Typhus, Cholera und andere
schwere Epidemien. Für jene Zeit galt das biblische Wort: „Siebzig Jahre währt
das Menschenleben, und wenn es hoch kommt, sind es achtzig."

Diese Frühsterblichkeit drückt nun beim Vergleich mit unseren Lebenslinien
die allgemeine mittlere Lebenskurve von einst aus:

Es starben in den Jahren: Das ergibt ein durchschschnittl.

Lebensalter:

1701-1710: 66 männl. u. 48 weibl. 24 Jahre f. männl., 31 Jahre f. weibl.

75 männl. u. 60 weibl. 34,4 Jahre f. männl., 41 Jahre f. weibl.

36 männl. u. 47. weibl. 62 Jahre f. männl., 58 Jahre f. weibl.

Die Kindersterblichkeit wird in unseren Tagen eine immer größere Seltenheit
dank dem ungeheuren Wandel, den die Medizin und die Forderung der Hygiene
in jedes Dorf getragen haben.

1801-1810
1951-1958

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