http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0188
Erst in den letzten Jahrzehnten haben sich unsere Bauern intensiver mit dem
Pflanzen und Pflegen der empfohlenen Obstsorten beschäftigt. Die allgemeine
Nachfrage erlaubte angemessene Preise. Die Aufklärung und Schulung von
oben wie die geregelte Marktführung auf genossenschaftlicher Grundlage
heischen Anpassung. Auffallend im Bezirk des Dorfes sind die gehäuften Beerenanlagen
(seit rund 50 Jahren begonnen und vermehrt).
Apfel- Birn- Quitten- Süß- Sauer- Pflau- Mira- Rene- Apri- Pfir- Walbäume
bäume bäume kirschen-u. Halb- men u. bellen- kloden- kosen- sich- nuß-
bäume sauer- Zwetsch- bäume bäume bäume bäume bäume
kirschen- bäume
bäume
ertragsfähig 1423 777 59 672 7 1510 105 29 2 208 278
noch nicht
ertragsfähig 745 93 12 287 1 1282 4 2 4 101 39
Summe 2168 870 71 959 8 2792 109 31 6 309 317
Bemerkung: Bei den Apfel- und Birnbäumen handelt es sich um Hoch-, Haibund
Viertelstämme sowie um Buschbäume und Spaliere.
Beerensträucher
Rote u. weiße Schwarze Stachelbeeren Himbeeren Brombeeren
Johannisbeeren Johannisbeeren
481 45 42 Stöcke 25370 m2 150 m2
Um der Bevölkerung neue Einnahmequellen zu erschließen, wurden im Mark-
gräf lerland im 18. Jahrhundert auch das Pflanzen von Maulbeerbäumen dringlichst
empfohlen. Wie allerorts wurden auch solche Bäume in Egringen gesetzt;
der Seidenbau sei aber neben der anderen Arbeit nicht fortgekommen; man habe
deshalb die Bäume wieder weggeschafft.
Der Viehbestand
Entsprechend den Gras- und Futterplätzen mußte sich auch die Viehhaltung
zunächst den natürlichen Gegebenheiten auf ein mittleres Maß beschränken.
Nachdem die Brachweide ausfiel, wurde sie innerhalb 50 Jahren bis 1788 mit 80 Ju
(um 1730: 30 Ju) Kleeanbau so günstig ergänzt, daß der Viehbestand um das
Doppelte vermehrt werden konnte. Für diese Zeit werden gemeldet:
40 Stück 2j ähriges Zuchtvieh
80 Stück Zugvieh
100 Kühe
2 Farren und 1 Eber (Die Pferde sind leider nicht erwähnt)
200 Schweine (Die Schweinezucht werde stark betrieben, um auswärtige
Händler fernzuhalten.)
Für die Feldbestellung brauchten die Bauern den rechten Zug. Wenn uns leider
auch die zahlenmäßigen Unterlagen für die Pferde fehlen, so dürfen wir sicher die
benachbarten Verhältnisse zu Rate ziehen. So erfahren wir aus den Kriegsakten
des 17.-18. Jahrhunderts Zahlen über die Pferdeverluste, die verraten, daß zur
Zeit des Dreißigjährigen Krieges das edelste Tier des Bauern auf keinem Hofe
fehlte. Istein und Huttingen verloren durch die Schweden im Jahre 1633 50 Pferde
und 1643 nochmals 20 Stück, so daß sie am Ende des Krieges bekanntgaben, daß
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