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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 247
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0249
Mauerwerk gehörig erhöhen zu lassen, da dadurch die Gemeinde mit geringen
Kosten eine Gemeindestube einrichten lassen könne. Es geht die Zeit ins Land. Es
ist Juni 1783. Der 2. Stock ist noch nicht gebaut, aber die Gemeinde wird aufgefordert
, dem Schulmeister Keller die Kammer, die über dem Keller liegt, abzukaufen
, wodurch die Erbauung eines 2. Stockes hinfällig würde. Wieder Ruhe.
1792 taucht die Angelegenheit wieder auf im Schreiben des damaligen Pfarrers
J. G. Fröhlich mit dem Bemerken, daß man nicht so viele Risse vom Architekten
verlangen solle, denn die Anfertigung der Pläne koste die Gemeinde ihre guten
Gulden. Es ginge auch, wenn der Zimmermann Davids aus Lörrach die Angelegenheit
an Ort und Stelle untersuche, da man aus der schon vorhandenen
Mauer alles besser ersehen und auch aufbauen könne.

Im Jahre 1806 ist das Bauwesen in Frage gestellt. Es sind die Folgen der
napoleonischen Kriege, durch die die Gemeinden stark verschuldeten. Die
Gemeinde Egringen ist durch eine aus dem Elsaß eingeschleppte Viehseuche, bei
der 200 Stück Vieh eingingen, in einer sehr mißlichen Lage. Die Schadenssumme
wird auf 1100 Gulden geschätzt. Deshalb bittet die Gemeinde um Überweisung
des Jahrescollektenbetrages. Am 30. 10. wird von Dekan Hitzig ein Collekten-
betrag von 78 Gulden, lSy2 Kreuzer zur Abholung bereitgestellt.

Die Gemeinde bat beim Oberamt und Specialat um Fronfreiheit für die Zeit
der Bauarbeiten am Egringer Schulhaus. Eine amtliche Genehmigung liegt bis
zum 9. 12. 1807 noch nicht vor. In einem Beschluß wird nun verlangt, daß der
2. Stock unter Aufsicht des Architekten Rebstock im Frühjahr 1809 begonnen
werden solle. Damit die Gemeinde die hierbei zu bestreitenden beträchtlichen
Kosten nicht allein zu tragen habe, werde ihr das schon einmal angekündigte Bau-
Beneficium von 800 Gulden im Jahre 1809 zugewendet werden. Man hatte aber
doch begonnen. Und bis zum 10. 11. 1809 seien, wie Vogt Weiß berichtet, die
Baukosten bereits auf 1154 Gulden angewachsen. Davon wurden anfänglich
600 Gulden aufgenommen.

Ein Bericht gibt Kunde davon, daß von den schon lange vorher zugeführten
Baumaterialien viele verschwunden seien, zum großen Nachteile der Gemeinde.
Es fehlten im ganzen 35 Dielen. Maurermeister Brenneisen nahm Abholz und
Späne zum eigenen Bedarf mit und wird nun durch den Ortspfarrer aufgefordert,
die 35 Dielen schleunigst herbeizuschaffen.

Im Jahre 1810 kommt eine weitere Verzögerung im Bauwesen auf. Für angeschaffte
Glocken sind noch 400 Gulden und für die Orgel ein letzter Termin
von 400 Gulden zu bezahlen. Es schiebt sich nun bis zum Frühjahr 1811 hinaus,
allwo man mit dem Bau beginnen will. Schulmeister Zirgler ist damit einverstanden
und will noch solange sich bescheiden, da er ja auf die neu zu errichtende
Wohnung wartet. Die oben aufgeführten 600 Gulden wurden bei Hermann
Bischoff in Kandern aufgenommen. Da sich dieser nun verheiraten will, wird er
wohl einen Teil, vielleicht auch die ganze Summe verlangen. Die Gemeinde bittet
nun das Oberamt und Specialat um die Genehmigung, bei Johann Ankele in
Kandern ein Kapital von 500 Gulden aufnehmen zu dürfen, um Bischoff seine
600 Gulden zurückbezahlen zu können. Da aber die Gemeindekasse zu sehr entblößt
ist und eine Umlage unmöglich erhoben werden könne, kann die Gemeinde
die beträchtlichen Schulhausbaukosten nicht bestreiten.

Es wird daher gebeten, die 86 aus dem Gemeindewald stammenden eichenen
Baumstämme verwenden zu dürfen. Die Genehmigung wird am 13. 6. 1810 nun
von Kandern aus angeregt. Am 18. 9. 1810 wird die Erbauung der Scheuer mit
Eichenholz vom Directorium des Wiesen-Kreises genehmigt. Es wird aber gleichzeitig
darauf hingewiesen, die Materialien herbeizuführen und so zu sichern, „daß
sie vor einer Entfremdung (sprich Diebstahl) verwahrt werden". Endlich wird der
Gemeinde die Aufnahme von 500 Gulden unterm 28. 12. 1810 genehmigt. Im

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