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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 251
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wandeln, so solle auch von einer Versetzung von Egringen weg abgesehen werden,
obwohl noch nicht bekannt wurde, ob die Versetzung nicht doch schon ausgesprochen
ist.

Lörrach, den 7. Mai 1825 C. Krey (Spezial)

Am 8. 7. 1825 hat Seine Königl. Hoheit Großherzog Ludwig gnädigst geruht,
den Vollzug der Strafe gegen Lehmann auf dessen Wohlverhalten zu suspendieren.

Im Jahre 1849 wird die Schulstelle dem Schullehrer Karl Werner aus Sitzenkirch
übertragen. Er wird auf den 17. 12. 1849 hierher überwiesen. Er hatte diese
Stelle bis 1863 inne. Nach dessen Tode kam Hauptlehrer Johann Jößlin, geb.
18. 12. 1822 in Eichstetten, gest. 13. 2. 1889 in Egringen. Ein Schulprüfungs-
bescheid zeigt mit Sicherheit, daß Jößlin 1882 an der hiesigen Schule tätig war.
Im Bescheid lesen wir von seiner bewährten Treue, Umsicht und Geschicklichkeit
, mit der er, trotzdem er längere Zeit unwohl war, seine Arbeit ausübte. Etwas
anders lautete der Bericht von Jößlins Unterlehrer, der, nach Angabe von Dr.Weygold
, als junger Anfänger noch sehr hilflos und eckig sei. Trotzdem habe er
fleißig und methodisch richtig gearbeitet. Er verspricht, im Laufe der Zeit noch
ein tüchtiger Lehrer zu werden.

Der nächste in der Reihe der Lehrer war Hauptlehrer Emil Ludwig Volk, geb.
16. 4. 1857, gest. 29. 12. 1910 in Legelshurst, sehr bekannt durch sein markantes
Auftreten. Er betrieb neben seinem Lehrerberuf eine umfangreiche Landwirtschaft
, wobei ihm die Schulbuben reichlich Dienst tun mußten. Einst wollte er
eine Aufbesserung seines Organistengehaltes erreichen. Dies wurde ihm aber
schroff abgelehnt. Daraufhin streikte Volk. Nichtsdestoweniger kam er in den
Gottesdienst. Da der Gemeindegesang ohne Orgel sehr dürftig war, begann er
selbst mit seiner weithin tönenden Stimme den Choralgesang zu beginnen, und so
war der Sache nun auch wieder gedient. Der Gewaltige kam aber bald wieder zu
seiner geliebten Orgel zurück und schlug sie wieder sonntäglich im Gottesdienst.
1900 wurde er nach Legelshurst versetzt. Auf ihn folgte Lehrer Emil Friedrich
Zipf, geb. 1881 in Deutschneureuth. 1902 verheiratete er sich und war noch 2 Jahre
hier. Dann mußte er wandern, und auf ihn folgte Hauptlehrer Ernst Friedrich
Haberer, geb. 23. 2. 1873 in Grenzach. Im gleichen Jahre verheiratete er sich in
Basel. Schon 1908 starb seine Gemahlin Maria Luise Dettweiler, die hier beerdigt
wurde. Es war zugleich das Jahr seines Wegzuges. Er wurde nach Schopf heim
versetzt. Er soll ein guter, zuweilen ein heftiger Mann gewesen sein. Packte ihn
die Aufregung, dann hatten seine Zöglinge nichts zu lachen. Oft mußte ihm seine
Gattin an der Türe klopfen, um ihn wieder zur Ruhe zu ermahnen. Er wurde am
16. 11. 1908 nach Schopf heim versetzt, woselbst er nach vorbildlicher Tätigkeit
in den Ruhestand trat. Die Stelle wurde nun durch einen Schulverwalter, Wilhelm
Frank, bis zur Besetzung durch einen planmäßigen Hauptlehrer verwaltet. Dieser
Zustand dauerte bis 1909. Als Hauptlehrer zog Paul Friedrich Reinhard, geb. 2.11.
1883, auf. Dieser verheiratete sich mit Emma Barbara Pöschel aus Kirchen. Wie
sein Bruder in Eimeidingen war auch er ein genialer Musiker. Seine Gattin hatte
sich der Malerei verschrieben. Während seiner Dienstzeit wurde die Neuerrichtung
einer Unterlehrerstelle spruchreif. So kam es, daß am 15. 2. 1913 die allen gut
bekannte Fräulein Hedwig Nebel als Unterlehrerin aufzog. Der erste Weltkrieg
hatte auch an der hiesigen Schule manch unliebsame Veränderung gebracht. Am
22. 8. 1914 wird Reinhard nach Mannheim versetzt. Zum Heeresdienst wurde er
nicht eingezogen. Er mußte aber, als Sanitäter ausgebildet, helfen, Verwundete
umzuladen. Nun tritt Jakob Haag, geb. 6. 2. 1894, am 10. 9. 1914 als Schulverwalter
an Reinhards Stelle. Er fand hier seine Lebensgefährtin in Amalia
Enderlin. Seines Bleibens war aber von kurzer Dauer. Schon am 15. 3. 1915 wurde

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