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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 310
(PDF, 61 MB)
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wie ihm überhaupt der Aufenthalt in Egringen, diese 17 Jahre seines amtlichen
Anfangs, als ein trautes Bild vor der Seele stand bis zum Schluß."

18. Karl Wilhelm Martini, 1896-1928

19. Wolfgang Schmidt-Clever, 1932-1942

Karl Wilhelm Martini war ganz seinem Markgräflerland verwachsen. Hier erblickte
er in Steinen das Licht der Welt und endete 1951 im Anblick seines gegenüberliegenden
Geburtshauses sein Leben, hier wirkte er in Egringen als der einzigen
Pfarrei, die er je besaß, von hier holte er sich aus dem Kirchener Pfarrhause
seine Lebensgefährtin und hier verlebte er auch in Müllheim seinen Ruhestand
und Lebensabend. Nur 2 Pfarrer haben ihn in der Länge der Dienstzeit in Egringen
übertroffen: Pfarrer Götz (1695-1734: 39 Jahre) und Pfarrer Kreilsheimer
(1626-1660: 34 Jahre). In den 32 Jahren seines Wirkens in Egringen war es ihm
ein Anliegen, das Bild unserer Gemeinde mitzuprägen: 295 ihrer Glieder empfingen
durch ihn die heilige Taufe, 401 Konfirmanden gingen durch seinen Unterricht, 130
Paare wurden von ihm für den gemeinsamen Lebensweg eingesegnet und 295mal
stand er am Grabe und bettete seine Gemeindeglieder zur letzten Ruhe. Welch hohe
Zahlen im Vergleich zur Gesamtgröße unserer Egringer Gemeinde - vor ihnen wird
sich der Pfarrer seiner Verantwortung für die Generationenfolge eines Dorfes bewußt
! Mit seiner Egringer Gemeinde teilte er auch die Liebe zur Musik. Als er 1951
im Alter von 87% Jahren starb, hatte ihm Gott noch 23 Jahre eines stillen Ruhestandes
geschenkt. Bei seiner Beerdigung auf dem Müllheimer Friedhofe waren
auch viele dankbare Egringer zugegen, um Abschied zu nehmen, wobei Kirchenältester
Albert Fischer am Sarg des langjährigen Seelsorgers in herzlichen Worten
den Dank der Gemeinde überbrachte. „Wer ihn kannte, mußte ihn lieb haben" -
in diesen Worten faßten die Badischen Pfarrvereinsblätter vom April 1952 ihren
Nachruf zusammen.

Wie Pfarrer Martini der letzte Pfarrer im alten Pfarrhause war, so war Pfarrer
Schmidt-Clever der erste Pfarrer im neuen Pfarrhause. Er entstammte dem Pfarrhause
zu Badenweiler, wo sein Vater 1902-1910 der Gemeinde als Pfarrer diente.
Bevor er nach Egringen kam, war er Pfarrvikar in Brettental, wo Bürgermeister
Schopferer und Kirchenältester H. Jost aus Egringen ihn zum ersten Male predigen
hörten. Er war eine liebenswürdige, gefällige und dienstwillige Natur, die sich abmühte
, mit allen im Frieden zu leben. Doch seine Zeit war Sturmzeit für die
Kirche, da die völkische Bewegung an ihren Pforten rüttelte, um eine andere Botschaft
als die von Jesus Christus in ihrer Mitte zu stellen. Und so gab es auch für
den Pfarrer zu Egringen mancherlei Not, der gegenüber viel Tapferkeit notwendig
war. Als er 1942 zum Pfarrer in Karlsruhe-Hagsfeld ernannt wurde,
sah man ihn in Egringen nur ungern scheiden. Gott aber hatte anderes mit
ihm vor. Nachdem er durch Fliegerangriff schon zuvor im Hagsfelder Pfarrhause
sein Hab und Gut verloren hatte, kam er am 23. 2. 1945 in Pforzheim mit den
Seinen beim Bombardement dieser Stadt ums Leben. Gott hatte ihn heimgerufen,
nachdem er seinen Gemeinden sein Bestes gegeben hatte. Sie haben ihn auch
heute noch nicht vergessen.

20. Pfarrer aus Egringen

Unsere bisher Genannten waren sämtliche Pfarrer /// Egringen. Doch gab es
auch einige Söhne der Gemeinde, die selbst den Pfarrdienst zu ihrem Lebensinhalte
machten. Sie sind Pfarrer aus Egringen. Ihre Zahl ist - soweit uns bis jetzt

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