Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-01/0027
(38. Jahrgang der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte). Auf dem Rain, Lgb.
1018, einem ehemaligen Teil des Heideis, fand Jakob Montigel um 1880 beim Pflügen
eine sehr große Steinplatte aus rotem Sandstein; darunter lag ein plattenähnliches
Gemäuer. Die Stelle wurde nachts untersucht; das Gemäuer war leer und die Platte
wurde zerschlagen (offenbar ein Plattengrab). Fund und Flurnamen weisen auf ein
Gräberfeld hin. Der Name „Heidel" schillert zwischen heli (Höhle, Hölle), heiden und
heilig (z. B. heililon 1379, helilon 1453, Haiten 1575, Heutel 1663, heyden 1701). An
den Heidel grenzt die Flur Himmelreich.

Das Kalisalzbergwerk in Buggingen

Von Friedrich Feßenbecker, Müllheim

Das oberrheinische tertiäre Kalisalzlager wurde im Jahre 1904 auf der Suche
nach Steinkohle und Erdöl bei Mülhausen i. E. entdeckt. Die vier Jahre darauf
von der Badischen Geologischen Landesanstalt in der Gegend von Buggingen
durchgeführten Versuchsbohrungen führten zu vollem Erfolg. Da die Tiefe,
Mächtigkeit und Struktur des hier vorgefundenen Hauptlagers wie auch die
Güte des Kalisalzes die gleichen waren, rechnete die Fachwelt schon damals mit
dem unmittelbaren Zusammenhang der beiden Lagerstätten. Nach dem Verlust
der linksrheinischen Gruben am Ende des ersten Weltkrieges begann man schon
1922 mit der Abteufung zweier Schächte und 1927 mit der planmäßigen Förderung
des für die einheimischen Landwirte so wertvollen Düngesalzes. Mit dem
Anteil von 33—35 Prozent Chlorkalium gehört es zu den besten, die man
kennt.

Einen beachtlichen Aufschwung erlebte das junge Werk nach dem letzten
Weltkrieg. Nach den zunächst durchgeführten reflexionsseismischen Messungen
und den aufgrund ihrer Ergebnisse erfolgten Tiefbohrungen wurde das alte
Konzessionsgebiet auf 92,7 km2 erweitert. Z. Zt. befinden sich davon 2,5 km2
im Betrieb. Sodann wurden die Abbau-, Förder- und Fabrikationsverfahren
wesentlich verbessert, die Zahl der Beschäftigten auf nahezu 1000 erhöht und
dadurch der Produktionswert im Rechnungsjahr 1956 auf 15 Mill. DM gesteigert.
Somit ist das Kalisalzbergwerk Buggingen nicht nur das einzige seiner Art im
Raum südlich des Maines, sondern steht darüber hinaus in der Reihe der 60
Untertagebetriebe in Baden-Württemberg mit ihren 4 200 Arbeitern und Angestellten
und ihrem Gesamtjahreserlös von 60 Mill. DM an erster Stelle.
Das Gewerkenkapital beträgt 6 Mill. DM. Anteilseigner sind das Bundesland
und die Preußag bei einer Kuxenverteilung im Verhältnis von 434:566. Uber
letztere ist auch die Bundesrepublik mit einem Viertel des Kapitals am Werk
beteiligt.

Eine Besichtigung des nach dem neuesten Stand der Bergbautechnik eingerichteten
Unternehmens unter Führung eines leitenden Ingenieurs lohnt sich
daher zu jeder Zeit.

Von der Kaue, die unter einem Dach die Umkleide- und Waschräume für
die Kumpels birgt, gehen wir zum Schachteingang, zur Hängebank. Uber den
beiden 40 m hohen Türmen kreisen in jener geschäftigen Ruhe, der wir allerorts
im Werk begegnen, die Förderräder, gleiten die armsdicken Drahtseile, an
denen der Förderkorb hängt. In seinen drei Etagen haben 48 Mann Platz. Erst
wenn die Signale von der Hängebank aus den Maschinisten an der Fördermaschine
erreicht haben und die Schachttore geschlossen sind, kann diese in
Bewegung gesetzt werden. Mit einer Geschwindigkeit von 8 m/sec geht es bei

25


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-01/0027