Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-01/0039
an Frankreich gebunden war, mußte auch Riehen in den Kriegsjahren 1799
und 1800 ununterbrochen eine starke französische Einquartierung aufnehmen,
wodurch die Gemeinde in größte finanzielle Not geriet.

Noch größere Lasten aber wurden dem Basler Dorf aufgebürdet, als die
Verbündeten, Österreicher und Russen, nach Napoleons Niederlage bei Leipzig
den Kaiser verfolgten und über Basel nach Frankreich einmarschierten. In
einem Bericht aus diesen Dezembertagen des Jahres 1813 heißt es: „Da die
Alliierten wie ein angeschwollenes Wasser plötzlich das Land überschwemmten,
war alles ganz unvorbereitet, weil jedermann fast bis auf den letzten Augenblick
auf die Neutralität als einen zuverlässigen Damm war vertröstet worden.
Jeder hatte mit sich selbst genug zu tun, und so erhielten von der Regierung
die Vorgesetzten von Riehen die Weisung, sich selbst zu helfen; man werde
dann später das Nötige wegen der Entschädigung festsetzen . . . Die Entschädigung
, die die Gemeinde für alles vom Staat erhielt, war viel zu klein. Jeder
mußte seinen Schaden an sich selber tragen, da das Unglück alle betroffen hatte."
Wie in Lörrach und bis nach Schopfheim talaufwärts so lagerten auch in den
Basler Landgemeinden die österreichischen und russischen Truppen der Armee
Schwarzenberg. An Weihnachten konnte man in Riehen keinen Gottesdienst
abhalten, da in der Kirche dichtgedrängt österreichische Soldaten lagen. Das
Heer brachte den Typhus mit sich, der bald auch bei der Dorfbevölkerung
Opfer forderte.

Seit dem Wiener Kongreß 1815 blieb die Schweiz endgültig verschont von
den kriegerischen Auseinandersetzungen unter den europäischen Mächten; eine
starke Armee sicherte ihre Neutralität und ihre Grenzen und bewahrte sie
vor Not und Zerstörung. Doch wiederum, wie vor über 150 Jahren, konnten
im zweiten Weltkrieg unsere Riehener Nachbarn den Krieg jenseits ihrer Grenzen
miterleben und sehen, „wie die feurigen Bummen über das Weiler Feld
hinflogen, wie in der Luft die Vögel fliegen."

Museumswesen

i.

Das Heimatmuseum in Schopfheim

Die Anfänge des Heimatmuseums zu Schopfheim verbinden sich mit der
Gründung des „Historischen Vereins für das Markgräflerland und die angrenzenden
Gebiete", die i. J. 1913 erfolgte. Seine Mitteilungen erschienen vom Jahre
1915 an in den „Blättern aus der Markgrafschaft", die in den Jahren 1915, 16,
17, 18, 19, 20/21 herauskamen. Die nachfolgende Inflation und der Zweifel, ob
das eigene Organ fortzusetzen oder ob eine Verschmelzung mit dem Landesverein
„Badische Heimat" anzustreben sei, die Abwanderung der in der Geschichte
forschenden und schreibenden Verfasser in die Tageszeitungen, ließ die
Weiterführung nicht mehr zu. Doch lag ein bedeutsames, für unsere Heimat
sehr wichtiges Manuskript von Professor Otto Roller in Karlsruhe noch vor:
„Die Geschichte der Edelherren von Rötteln". Es wurde im Jahre 1927 gedruckt
und war das letzte Heft des Historischen Vereins.

37


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-01/0039