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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 26
(PDF, 52 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0028
gund in französische Gefangenschaft und konnte nur durch sehr hohes Lösegeld wieder
befreit werden. Die Gemahlin hatte alle ihre Kleinodien verkauft, die Städte,
der Adel, die Geistlichkeit, die Untertanen und die Judenschaft hatten dazu beigetragen
. Unter dem Herzog Philipp dem Guten bekleidete er als Marschall
von Burgund hohe Ämter.16)

Die Herrschaft Badenweiler war durch große Dienste, die Graf Konrad dem
Kaiser Sigismund in der Lombardei geleistet hatte, aus der Pfandschaft gelöst worden
. Johann verpfändete sie um 6000 fl weiter an einen seiner Verwandten, den
Herrn von Vaumarcus („Famergu", wie die Markgräfler sagten). Österreich
widersprach und wies auf die ältere Abmachung hin. Ein überraschender Angriff
im Jahre 1428 auf Badenweiler erbitterte Graf Johann derart, daß er unter
Unterstützung von Bern und Solothurn, deren Bürger er war, in den österreichischen
Sundgau einfiel und durch Feuer und Schwert furchtbare Zerstörungen anrichtete
. Wie werden die Einwohner der Dörfer am Rand des Markgräfler Hügellandes
mit Angst und Bangen das Feuer im Elsaß haben aufflammen sehen! Es kam zum
Waffenstillstand, in dem der Rat von Basel den Frieden vermittelte.

Johann verblieb im Besitz von Badenweiler und Johann von Vaumarcus behielt
sie als Pfandschaft.

Marie von Chalon hatte ihrem Gatten sechs Kinder geboren, die aber alle in
zartem Alter dahinstarben. Die Frage der Nachfolge in der Regierung fand ihre
Lösung im Kreis der nächsten Verwandtschaft. Zum Erben wurde bestimmt Rudolf
IV., der Sohn des Markgrafen Wilhelm und Enkel
der Gräfin Anna von Freiburg, der Gemahlin Rudolfs III.

Um 1740 prangten im Schloß zu Badenweiler
über Türen und Eingängen Wappen der
Grafen von Neuenburg: der Pfahl mit den drei
Sparren, die sicherlich auf Egino und seine Gemahlin
zurückgehen — ein dritter Wappenschild deutet auf
Rudolf IV. hin, er vereinigt das hochbergische Wappen
mit dem der Grafschaft Neuenburg. Sie sind
heute nicht mehr anzutreffen, wohl aber an den
Konsolen der Statuen in der Stiftskirche in Neuenburg
, wie auch am Röttier Schloß, in der Röttier
Kirche, im Netzgewölbe und über der Sakristei der
Markgraf Rudolf IV. von alten Stadtkirche in Schopfheim.
Hachberg-Sausenberg

^r^^//57^7^7^r^ Da Wilhelm im Dienste Österreichs sich in große

Schulden gestürzt hatte und die Gefahr aufgetreten
war, daß auf seine breisgauischen Herrschaften Beschlag gelegt würde, entschlossen
sich Graf Johann und Elisabeth von Montfort, Wilhelm zur Abdankung
zu veranlassen. Das geschah im Jahre 1441. Johann übergab am 8. September
1444 die Herrschaft Badenweiler den Söhnen Wilhelms, Rudolf
und Hugo.17) Dieser Tag ist der Geburtstag des Markgräflerlan-
d e s , und wäre der 2. Weltkrieg nicht gewesen, hätten wir am 9. September
1944 die Feier einer halbtausendjährigen Z u -

16) Musee neuchatelois, Jg. 1943. S. 4-12, Jacqueline Lozeron, La jeunesse de Jean de
Fribourg.

17) GLA. Großherzogl. Haus- und Staatsarchiv. I. Personalien: Hochberg. 15. Staatserwerb.
1444 S«pt. 8.

ZGO. Alte Folge. Bd. 10, S. 430. 1448 Sept. 18.

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